Macht das Höchstgericht auch beim Kanzler ernst?

Macht das Höchstgericht auch beim Kanzler ernst?
Nach der Exekutionsdrohung hat das Finanzministerium dem Parlament die gewünschten Akten geliefert. Die Causa gilt als Präzedenzfall und könnte auch Sebastian Kurz treffen.

Mit einem persönlichen Brief hat sich ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel am Freitag an seine Mitarbeiter gewandt: Er habe alles getan, „alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft“, um ihre Persönlichkeitsrechte zu schützen. Und der Ressortchef entschuldigte sich vorab für „etwaige persönliche Unannehmlichkeiten“, die entstehen könnten, wenn der Ibiza-U-Ausschuss nun – wie von der Opposition gewünscht – die Inhalte ganzer eMail-Postfächer bekommt.

Bis dahin hat Blümel zwei Monate lang ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) ignoriert. Erst als der VfGH am Donnerstag beim Bundespräsidenten einen Exekutionsantrag stellte, lieferte das Finanzressort die Akten.

SPÖ und FPÖ fordern Blümels Rücktritt. Auch aus den eigenen Reihen kommt sanfter Tadel: Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer meint, „man muss nicht mit allem und jedem bis auf den letzten Drücker warten“.

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