Lamprecht: Dritter Stich "ist jetzt die wichtigste Maßnahme"

Bernd Lamprecht leitet die Klinik für Lungenheilkunde am Linzer Kepleruniklinikum
Experte für Lungenheilkunde wünscht sich bundesweit einheitliche Maßnahmen.

Beinahe 6.000 Corona-Neuinfizierte gab es von Donnerstag auf Freitag. Die Zahl der Covid-Intensivpatienten ist auf 280 Personen angestiegen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein rechet bereits Ende kommender Woche mit 400 belegten Intensivbetten. Die höchste Sieben-Tages-Inzidenz und die gleichzeitig niedrigste Impfrate gibt es in Oberösterreich.

Die Zahl der Intensivpatienten habe sich seit Ende September in Oberösterreich verdoppelt, sagt Bernd Lamprecht, Vorstand der Lungenheilkunde Kepler Klinikum Linz, Freitagabend in der ZiB2. Es sei jetzt an der Zeit, Maßnahmen zu setzen.

Wie könnte man doch noch mehr Leute von der Wirksamkeit der Covid-Impfung überzeugen? "Es ist in erster Linie der Vernunftappell, der hier Wirkung zeigen kann", so Lamprecht. Rechtzeitig an die Auffrischungsimpfungen zu denken sei aber noch wichtiger. Die Immunität beginne nach sechs Monaten abzunehmen. Deshalb sagt Lamprecht zum dritten Stich: "Ich halte diese Maßnahme für eigentlich die wichtigste."

Mit dem aktuellen Fleckerlteppich an Corona-Maßnahmen in den Bundesländern kann sich Lamprecht nicht anfreunden. Es brauche möglichst einheitliche Regelungen im gesamten Bundesgebiet, so der Experte. Die Politik habe es im Sommer versäumt, rechtzeitig vorauszuplanen: "Es war klar, dass das, was wir im Sommer tun oder nicht tun, über den Verlauf im Herbst entscheidet."

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