Die Stimmung im Land wird immer noch stark von der Teuerung geprägt. Eine sehr große Mehrheit sagt, sie sei im Alltagsleben davon betroffen.
Zwei Drittel spüren Teuerung
Die Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der Österreicher die Teuerung spüren. Etwas mehr als jeder Zehnte ist wegen der Teuerung in eine armutsgefährdete Lebenssituation geraten. Konkret sagen 13 Prozent der Befragten, sie hätten Schwierigkeiten, die wichtigsten Rechnungen wie Wohnen und Essen zu bezahlen.
Weitere 53 Prozent schränken sich bei Ausgaben ein, die nicht unbedingt notwendig sind.
➤ Mehr dazu: Teuerung: Mit dem Spardruck kommen Furcht - und Wut
Ein Drittel der Befragten spürt „keine großen Auswirkungen“. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer: „SP- und FP-WählerInnen sind von der Teuerung mehr betroffen als Anhänger von VP, Grün und Neos.“
Die Hälfte für Neuwahlen
Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung wirkt sich auch auf die Haltung zu Neuwahlen aus. Bereits die Hälfte der Bevölkerung ist für Neuwahlen. 34 Prozent sagen, die Regierung bringe nichts mehr zustande, man solle wählen. Weitere 13 Prozent können sich mit einem vorverlegten Termin von September 2024 auf März 2024 anfreunden.
Ein Viertel der Bevölkerung meint, ÖVP und Grüne sollten sich zusammenreißen und weitermachen. Und weitere 21 Prozent sind grundsätzlich gegen Neuwahlen.
Bachmayer: „Eindeutig für Neuwahlen sind FPÖ-Wähler, dagegen RegierungswählerInnen.“
KP im Nationalrat möglich
Im Anschluss an den KPÖ-Erfolg in Salzburg wollte der KURIER wissen, wie groß das Potenzial der Kommunisten bei bundesweiten Wahlen wäre. Demnach sagt jeder Zehnte, er könne sich „sicher“ vorstellen, KPÖ zu wählen, weitere 25 Prozent schließen das zumindest nicht aus. Bachmayer: „Dieser Hype nach der Salzburg-Wahl wird sich bald wieder beruhigen, aber die für die KP sehr günstige Themenlage wird länger bleiben. Wenn die SPÖ nicht aus ihrem Tief kommt und eine ähnlich attraktive und professionell agierende Person wie Kay Michael Dankl KP-Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl wird, hat die KP ausgezeichnete Chancen, in den Nationalrat einzuziehen.“
Kritischer Befund zu Neos
Ernüchternd waren die Landtagswahlergebnisse für Neos. In Kärnten haben sie den Einzug in den Landtag erneut verpasst, in Salzburg sind sie nach fünf Jahren Regierungsbeteiligung aus dem Landesparlament hinausgewählt worden. Wo sieht die Bevölkerung die Ursachen? (Mehrfachnennungen)
39 Prozent meinen, Neos hätten „kein zugkräftiges, klares Thema“.
37 Prozent sagen, die SpitzenkandidatInnen in den Bundesländern seien schwach.
Die Neos seien „zu wenig bürgernah“ finden ebenfalls 37 Prozent der Befragten.
Zum Trost: Immerhin 20 Prozent meinen, bei Bundeswahlen könnte es den Neos besser ergehen, ihre Politik sei für Regionales nicht so gut geeignet.
Bachmayer: „Die Neos-WählerInnen selbst äußern auch recht deutlich, dass es in Österreich nur ein geringes Wählerfundament für liberale Politik gibt.“
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