Der Rauswurf aus dem Landtag sei „das Ergebnis eines Multiorgan-Versagens“, heißt es. Die Neos in Salzburg müssten jetzt wie eine Firma abgewickelt werden.
Die Gründe für das Scheitern in Salzburg würden in der Vergangenheit liegen. Es sei über die Jahre verabsäumt worden, Strukturen aufzubauen – etwa Ortsgruppen. Dafür trage nicht Andrea Klambauer, sondern insbesondere ihr Vorgänger Sepp Schellhorn die Schuld. Der Unternehmer schied 2021 als Neos-Landeschef und Nationalratsabgeordneter aus der Politik aus.
Schellhorn hat sich öffentlich bisher nicht zur Salzburg-Wahl geäußert. Zuletzt häuften sich die Gerüchte, dass er ein Comeback in der Politik anstrebe. Zumindest an den Vorwahlen der Neos für die Nationalratswahl im Herbst 2024 dürfte Schellhorn teilnehmen. Dass er auf Bundes- oder Landesebene auf die große Bühne zurückkehren will, negiert sein Umfeld jedoch.
Auch nicht in Salzburg? Das schließt Hoyos aus. Schellhorn habe als Unternehmer „leider nie alle Hände frei“ und dementsprechend nicht die Ressourcen, die Landespartei zu übernehmen.
Chefin fest im Sattel
Auch bei der Kärnten-Wahl haben die Pinken den Einzug in den Landtag klar verpasst – während die rechten und linken Ränder des politischen Spektrums Gewinne verzeichneten. Meinl-Reisinger wollte die Neos bewusst als liberale Volkspartei ausrichten – heißt: die gesellschaftliche Mitte ansprechen. Eine Fehlkalkulation? Die Parteichefin sei „unumstritten“, betonen mehrere Pinke. Meinl-Reisinger hat laut OGM nach wie vor deutlich bessere Vertrauenswerte als die Vorsitzenden der anderen Fraktionen.
Bleibt die Frage: Sind die Neos für genügend Wähler die erste Wahl oder werden sie – wie in Salzburg – in Umfragen überschätzt?
Das Ergebnis sei jedenfalls bitter, betonen die pinken Parteigänger unisono. Es sei ein Glück, dass die nächste reguläre Wahl die Europawahl im Frühjahr ist. Jetzt gelte es, die Fehler der Landtagswahl-Ergebnisse zu analysieren und die Themenführerschaft bei Bildung, lohnender Erwerbsarbeit und EU zu stärken.
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