Korruptionsjäger, die sich wie Gejagte fühlen

Ilse Vrabl-Sanda, Leiterin der WKStA
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wird von den einen als Eliteeinheit gefeiert, von den anderen scharf kritisiert. Was steckt dahinter? Das Porträt einer Behörde.

Die einen sagen, sie reiten ein, ohne Rücksicht auf Verluste. Schießen auf alles, was sich bewegt. Ruinieren Existenzen.

Die anderen feiern sie als Helden, die korrupten Politikern und betrügerischen Managern das Handwerk legen.

Selten hat eine Behörde so stark polarisiert wie die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Was steckt dahinter? Der KURIER hat sich im Justiz-Spektrum umgehört – bei Staatsanwälten, Richtern, Rechtsanwälten und im Ministerium.

Gegründet 2009 als Elitetruppe gegen Korruption, zog sie wohl Menschen mit entsprechender Persönlichkeitsstruktur an: kämpferisch, hartnäckig. 2012 kamen die Wirtschaftsstrafsachen dazu. Der Personalstand wuchs rasch an – zu rasch, sagen manche. Viele Junge hat der Job gereizt; viele kamen mit den Ansprüchen, dem Druck nicht zurecht, sie zogen ab.

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