Bericht der Pilnacek-Kommission: Politik und Justiz sind schuldig in allen Anklagepunkten

Bericht der Pilnacek-Kommission: Politik und Justiz sind schuldig in allen Anklagepunkten
Kommission stellte Einflussnahme und Machtmissbrauch rund um früheren Sektionschef Christian Pilnacek fest. Diese seien nicht nur von der ÖVP, sondern mehreren Parteien ausgegangen.

Es war einmal ein hoher Beamter im Justizministerium, dem gab man 2010 mit der Zusammenlegung zwei wichtiger Sektionen sehr viel Macht. Der „Supersektionschef“ trat auch im Fernsehen auf, er gab Interviews, war in der Wiener Gesellschaft wohlbekannt. So begab es sich, dass dieser Supersektionschef auch in seinem Büro Beschuldigte und Politiker, beschuldigte Politiker und Verteidiger empfing. Und was er mit ihnen sprach, war in keinem Akt nachzulesen.

So ungefähr geht die Geschichte von Christian Pilnacek, die vielfach erzählt, aber strafrechtlich nicht greifbar  wurde – und mit dem Auftauchen eines Tonmitschnitts im Herbst neuen Zündstoff erhalten hat.

Auf dem nach seinem Tod veröffentlichten Mitschnitt erzählt Pilnacek über Interventionsversuche der ÖVP. Dem auf den Grund zu gehen, war die Aufgabe einer Kommission rund um den Anti-Korruptionsexperten Martin Kreutner. Die Kommission hat am Montag ihre Ergebnisse präsentiert. Der volle, 230-seitige Bericht soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. 

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