Kanzler Nehammer: "Es liegt derzeit keine atomare Gefahr vor"

Karl Nehammer
Kanzler Karl Nehammer ist zwei Tage in Abu Dhabi und Katar, um Gaslieferungen zu sichern. Im Interview sagt er, dass Ukrainer Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten und warum es kein zweites Tschernobyl geben wird.

KURIER: Herr Bundeskanzler, in den vergangenen Jahren wurde die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen immer mehr  gesteigert. An der OMV ist die Republik mit 31,5 Prozent beteiligt. Die Politik hat  in diese Entscheidungen nicht korrigierend  eingegriffen.  Ist Österreich in die strategische Falle von Putin getappt?

Karl Nehammer: Selbst im Kalten Krieg, wenn die Spannungen groß waren, haben die Gaslieferungen nie gelitten.  Jetzt sehen wir, wir lebten in einer trügerischen Sicherheit.  Niemand hat mit dem Überfall der Russischen Föderation in der Ukraine gerechnet. Diese Invasion führt nun zu einem Umdenkprozess, sich bei den Energielieferungen breiter aufzustellen.   Das geht alles nicht kurzfristig, muss man ganz ehrlich sagen. Jetzt gilt es, die Versorgung für  den nächsten Winter sicher zu stellen – deswegen reisen Leonore Gewessler, Elisabeth Köstinger  und ich nach Katar, um Flüssiggaslieferungen zu   bekommen.   Wir machen dafür auch ein Energievorsorgegesetz, das uns die Einspeicherung erlauben wird, damit wir die Resilienz haben, sollte einmal kein Gas fließen.

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