"Junge Grüne" treten bei Wahl gemeinsam mit KPÖ an

Flora Petrik.
Die nach Angriffen auf die Parteispitze und Querelen um die ÖH-Wahl aus der Grünen-Bundespartei ausgeschlossene Jugendorganisation will mit der KPÖ gemeinsame Sache machen.

Die "Jungen Grünen" wollen bei der Nationalratswahl gemeinsam mit der KPÖ antreten. Das gab die Organisation bei einer Pressekonferenz im Cafe Landtmann in Wien bekannt. Die noch als Bundessprecherin amtierende Flora Petrik kündigte die Initiative an. Es brauche angesichts des gesellschaftlichen Rechtsrucks eine starke linke Kraft im Land, sagte Petrik. "Wir wollen diese Kraft sein und treten deshalb bei der Wahl an", sagte Petrik.

Man - das seien mehrere hundert Aktivisten - werde unabhängig unter der offenen Plattform "KPÖ Plus" kandidieren. Das Ziel sei der Einzug in den Nationalrat, aber es ginge auch um den langfristigen Aufbau einer politischen Alternative. Die genauen Kandidatinnen und Kandidaten würden erst im Juli bestimmt, Petrik wolle sich "nicht in die erste Reihe drängen" sich aber "einbringen".

Ressourcenarmer Wahlkampf

Die KPÖ leiste besonders auf regionaler Ebene gute Arbeit - etwa in Sachen Wohnbaupolitik. Die Jungen Grünen kündigten einen bundesweiten, wenn auch finanziell eher ressourcenarmen Wahlkampf an und riefen unter kpoeplus.at zur Beteiligung auf.

Die Jungen Grünen waren noch unter Bundessprecherin Eva Glawischnig aus der Partei ausgeschlossen worden. Auslöser war ein Konflikt um konkurrierende grüne Listen bei der ÖH-Wahl. Seither übernahm Ingrid Felipe die Partei. An den von den "Jungen Grünen" konstatierten Problemen der grünen Partei hätte aber auch der Wechsel an der Spitze nichts geändert. Der Partei ginge es nur um Marketing und Posten, sagte Petrik, sie seien eine angepasste und kraftlose Opposition.

Darüber, dass Pilz "abgeschossen" worden sei, zeigte sich Petrik enttäuscht. "Es hat mich, ehrlich gesagt, verwundert, dass sie einen der begnadetsten und bekanntesten Innenpolitiker Österreichs zurückweisen", sagte sie.

Petrik griff bei der Pressekonferenz auch die SPÖ an. Diese rutsche immer weiter nach rechts. "Eine Stimme für die SPÖ ist eine Stimme für Rot-Blau."

KPÖ erfreut über Bündnis

Die Kommunisten haben am Montag ihre Freude über das Wahlbündnis "KPÖ Plus" mit Mitgliedern der ausgeschlossenen Jungen Grünen ausgedrückt. "Unsere Erfahrung und ihr Elan sind die ideale Kombination für diese Wahl", hieß es in einer Aussendung von KPÖ-Bundessprecher Mirko Messner. Man wolle "die große Lücke im politischen System unseres Landes links von Sozialdemokratie und Grünen füllen".

"Es ist höchste Zeit, dass eine starke soziale Kraft im Parlament einzieht", meinte Messner und weiter: "Was uns mit den Jungen Grünen verbindet, ist neben den politischen Grundsätzen die Glaubwürdigkeit." Diese hätten außerdem bewiesen, "dass sie sich nicht verbiegen lassen", was den Kommunisten "Respekt" abzolle.

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