Boris Johnson übersteht Misstrauensvotum

Boris Johnson übersteht Misstrauensvotum
Der britische Premierminister bleibt im Amt. Er gewann am Montag eine Vertrauensabstimmung seiner konservativen Parlamentsfraktion.

Der britische Premierminister Boris Johnson bleibt im Amt. Das wurde am Montagabend gegen 22 Uhr vom zuständigen Parteikomitee mitgeteilt. 211 Abgeordnete von Johnsons Tories stimmten am Montagabend für Johnsons Verbleib als Parteivorsitzender, 148 Parlamentarier sprachen ihm das Misstrauen aus. 

Das Amt des Premierministers ist bei den britischen Konservativen an das des Parteichefs gekoppelt.

Auslöser für die Abstimmung war die Affäre um Partys in Johnsons Amtssitz während des Corona-Lockdowns. Davor war es in London ziemlich rund gegangen, nicht nur wegen des Thronjubiläums der Queen.

Tories wetzten die Messer

Denn es schien bereits schien wie ein Omen, dass Boris Johnsons Kommunikationschef in der Woche der Feiern eine Inszenierung von William Shakespeares „Julius Cäsar“ besuchte. Nach Monaten der Kritik am Partei- und Regierungschef wegen der Partygate-Affäre um Lockdown-Feste im Regierungsviertel wetzten da bereits immer mehr Mitglieder seiner Tory-Fraktion die Messer.

Der Skandal 
Hochrangige Mitarbeiter der britischen Regierung feierten nachweislich ausschweifende Partys in Regierungsgebäuden – während das dem Rest des Landes wegen strenger Lockdown-Regeln verboten war

Mindestens zwölf solche Partys sollen im Sitz des Premiers, 10 Downing Street, stattgefunden haben. Johnson feierte mindestens dreimal selbst mit

126 Verstöße gegen geltende Lockdown-Regeln stellten die Behörden im Nachhinein fest. Die Feiern zogen sich von Anfang 2020 bis Herbst 2021

Sie hatten das Queen-Jubiläum nicht überschatten wollen. Am Montag wichen dann aber vier Tage Partystimmung schlagartig der Ernüchterung im politischen London. Kurz nach acht Uhr kündigte das zuständige Parteikomitee an, die Schwelle von 54 Anträgen, also 15 Prozent der Mandatare der Konservativen, für ein Misstrauensvotum gegen Johnson sei erreicht.

Eine geheime Abstimmung, ob er Land und Partei weiter anführen soll, wurde deshalb für Montagabend angesetzt. Für seinen Sturz wäre eine Mehrheit seiner 359 Abgeordneten nötig gewesen, also 180 Stimmen.

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