Asylexperte Gahleitner-Gertz: "Ich hätte auch am liebsten keine Flüchtlinge"

Asylexperte Gahleitner-Gertz: "Ich hätte auch am liebsten keine Flüchtlinge"
Der Jurist hat es sich zur Aufgabe gemacht, Klarheit ins Thema Asyl zu bringen. Warum die Integrationspolitik gescheitert ist – und was er an Gerhard Karner schätzt.

Asyl und Migration werden Wahlkampfthema Nummer 1 sein – ein erster Vorbote ist die Debatte um die Mindestsicherung; aber auch der kürzlich vereitelte Terroranschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien wird die Politik wohl noch länger beschäftigen.

Lukas Gahleitner-Gertz ist als Sprecher der NGO asylkoordination recht umtriebig auf X (vormals Twitter) und viel zitierter Kommentator in Medien, um die Sager, die von allen politischen Seiten daherkommen, anhand von Zahlen und Fakten einzuordnen. Sachlich und ohne Schaum vorm Mund, weshalb er dem Vernehmen nach auch in höchsten politischen Kreisen respektiert wird.

KURIER: Innenminister Gerhard Karner sagt, er stehe für eine „glaubwürdige, gerechte und strenge Asylpolitik“. Wie gut gelingt ihm das?

Lukas Gahleitner-Gertz (überlegt lange): Österreich hat europaweit eines der am besten funktionierenden Systeme, aber es ist ein beständiger Kampf, damit die Regeln eingehalten werden.

Damit wer die Regeln einhält?

Alle Beteiligten. Glaubwürdig ist ein Asylsystem dann, wenn eine menschenwürdige Unterbringung und ein rechtsstaatliches Verfahren gewährleistet sind. Das klingt langweilig, aber darum gehts. Dass es der Innenminister am Parameter der Abschiebungen festmacht, reihe ich unter wahlkampfinduziertem Unsinn ein.

Warum?

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