Aslan: "Integration ist eine Aufgabe der Migranten"

Aslan: "Integration ist eine Aufgabe der Migranten"
Der muslimische Theologe Ednan Aslan über das Attentat auf Salman Rushdie, die Ermittlungen im Rahmen der „Operation Luxor“ und den Umgang der österreichischen Politik mit der Türkei.

Er ist ein scharfer Analytiker des Verhältnisses zwischen islamischer und westlicher Welt. Im Gespräch mit dem KURIER nimmt Ednan Aslan zu Anlassfällen Stellung.

KURIER: Zuletzt hat der Anschlag auf Salman Rushdie die Weltöffentlichkeit aufgerüttelt – auch weil sein Fall schon fast vergessen war, kaum jemand hat noch damit gerechnet. Waren Sie überrascht?

Ednan Aslan: Nein. Der Fall Rushdie ist bekannt geworden. Aber wegen Beleidigung des Propheten und ähnlichem sind unzählige unbekannte Menschen ins Gefängnis gekommen oder getötet worden. Es ist leicht, Khomeini und seine Fatwa zu kritisieren – aber das entspricht der islamischen Theologie. Der Anschlag war also nicht unbedingt ein Produkt Khomeinis, sondern Khomeini war ein Instrument der islamischen Theologie. Ähnlich verhält es sich mit der Ermordung von Homosexuellen durch den IS, die auch nicht dessen Erfindung ist, sondern Folge einer bestimmten Lehre, die wir immer noch an islamischen Universitäten unterrichten.

Es hätte also Khomeinis Fatwa gar nicht gebraucht?

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