Hofburg-Kandidat Brunner: "Will Vermittler sein wie Kreisky"

Hofburg-Kandidat Brunner: "Will Vermittler sein wie Kreisky"
Der MFG-Chef ist gegen die Russland-Sanktionen und würde die Regierung entlassen.

Im Reigen der Bundespräsidentschaftskandidaten-Interviews war am Donnerstag in der ZIB2 MFG-Chef Michael Brunner zu Gast.

Wäre er Präsident, würde ihn seine erste Reise nach Russland führen, dann in die Ukraine und dann zu den "indirekten Kriegsparteien EU und USA". Denn er wolle ein Neturalitätspolitiker sein - ähnlich wie Bruno Kreisky. Den ehemaligen Bundeskanzler erwähnte Brunner gleich mehrmals. Denn wie Kreisky in der Kuba-Krise wolle er ein Vermittler sein (einzig: zur Kuba-Krise kam es 1962, Kreisky kam 1970 als Kanzler ins Amt, Anm.)

Auch gegen die Sanktionen gegen Russland sprach sich Brunner abermals aus. Man hätte nicht erreicht, was man mit den Sanktionen bewirken wollte, sondern das Gegenteil. Russland habe neue Handelspartner gefunden, in Europa sei man mit der Teuerung konfrontiert. Brunner: "Wir werden die Inflation nicht in den Griff bekommen, wenn wir nicht endlich von den Sanktionen Abstand nehmen."

Russische-Deserteure möchte der MFG-Chef übrigens aufnehmen: "Wenn wer bei diesem Krieg nicht mitmachen will und deshalb aus Russland flieht, ist das ein Asylgrund", sagte er.

Und wie sieht es mit seiner Ankündigung aus, die Regierung zu entlassen, sollte er Bundespräsident werden? Er bleibt dabei. Zwischen der Stichwahl und der Angelobung hätte man ja genügend Zeit, einen einvernehmlichen Weg zu finden, um in Neuwahlen zu gehen.

Dass die Umfragen gegenwärtig nicht dafür sprechen, dass er es überhaupt in eine Stichwahl schafft, beunruhigt Bunner nicht: "Umfrageergebnisse sind das eine, Wahlumfragen das andere", sagte er und sprach von "Systemumfragen".  Er halte es durchaus für möglich, in eine Stichwahl zu kommen. Aber: "Ich lasse mich einfach überraschen."

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