Wenn es um die Zukunft der Hochschulen in Österreich geht, brauche es zunächst einen Comeback-Plan nach Corona, fordert etwa Sophie Wotschke von den liberalen Junos. „Jeder zweite Studierende ist vereinsamt, es braucht Perspektiven“, erklärt sie im Gespräch mit dem KURIER. Kurse sollten im kleinen Rahmen und mit Testungen baldigst wieder vor Ort angeboten werden. Die ÖH müsse sich dafür starkmachen, fordert sie.
Dazu muss sich allerdings zuerst einmal eine neue ÖH-Spitze bilden. Nach der Wahl, die am 20. Mai endete, wird am 18. Juni in der konstituierenden Sitzung des österreichweiten Studentenparlaments der neue ÖH-Vorsitz gewählt. Nachdem vergangene Woche Sondierungsgespräche stattfanden, starten diese Woche Koalitionsverhandlungen.
Dabei werden aller Voraussicht nach parallel verschiedene Konstellationen verhandelt. Als sehr wahrscheinlich gilt eine linke Koalition, bestehend aus dem Verband Sozialistischer Studierender (VSStÖ), Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) und entweder Fachschaftslisten (FLÖ) oder Kommunisten (KSV-LiLi).
Während man auf Studierendenseite momentan noch vor allem mit sich selbst beschäftigt ist, hat die Universitätenkonferenz (uniko) ihren Konsultationsprozess zur Hochschule von Morgen abgeschlossen und die Ergebnisse publiziert. Zweieinhalb Monate lang waren verschiedene Akteure und Stakeholder des Hochschulraumes eingeladen, online zu diskutieren.
Die uniko habe grundlegende, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen abstecken wollen, „um die Anforderungen an den künftigen Hochschulraum besser abschätzen zu können“, schreibt uniko-Präsidentin Sabine Seidler in ihrem Vorwort. Zweifellos würden sich jetzt schon Trends abzeichnen, die die Gesellschaft nachhaltig verändern und aktive Kursänderungen der Politik erfordern werden. Dazu würde allem voran der Klimawandel gehören, aber auch Digitalisierung und Globalisierung.
Wie die herausgegebene Broschüre zeigt, beschäftigten die Teilnehmer des Konsultationsprozesses viele – teils sehr unterschiedliche – Themen. Darunter etwa die Frage nach der Notwendigkeit modularer Curricula, wie Studierende am besten für den Arbeitsmarkt der Zukunft gerüstet werden sollen oder wie demokratische Strukturen gewahrt werden können.
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