Hickhack zwischen ÖVP und FPÖ: Wer kopiert von wem?

Herbert Kickl bei einer Rede im Nationalrat mit Karl Nehammer im Rücken
Kickl meinte im Sommergespräch, die ÖVP sei "wie die Chinesen" und würde von FPÖ-Ideen eine billige Kopie machen. Die ÖVP kontert mit der e-Fuels und Bargeld-Debatte.

Kein Tag vergeht, an dem sich ÖVP und FPÖ keine "Freundlichkeiten" ausrichten. Nach einer Twitter-Kampagne in der Vorwoche unter dem Titel "Herbert, das ist nicht normal" geht es in dieser Woche mit gegenseitigen Vorwürfen via Aussendungen, Pressekonferenzen, Postings und Interviews weiter.

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Ausschlaggebend dafür war wohl ein Satz von FPÖ-Chef Herbert Kickl im ORF-Sommergespräch am Montag.

Kickl wollte im Sommergespräch keine Bedingungen für Koalitionsverhandlungen nach der Nationalratswahl verraten, denn: "Sonst wirft die ÖVP wieder die Kopiermaschine an. Da muss man ein bisschen aufpassen. Die sind ja wie die Chinesen, wenn ihnen irgendwo etwas gefällt, bauen sie es nach in einer Billigsdorfervariante."

Wer ist die "Kopiermaschine"?

Diesen Satz nahm ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker zum Anlass und betonte am Donnerstag in einer Aussendung: "Der ideenlose und radikalisierte Zirkel um Herbert Kickl" versuche die Forderung nach einer Absicherung des Bargelds, die die Volkspartei bereits 2015 in ihr Grundsatzprogramm geschrieben habe, "zu kopieren". Und nun probiere man dies mit der bereits von ÖVP-Chef Karl Nehammer geforderten "Technologieoffenheit" erneut, verwies Stocker auf eine blaue Pressekonferenz zu e-Fuels am Mittwoch.

"Auf Wish bestellt"

Das ließ FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker wiederum nicht auf sich sitzen und führte die Kopier-Debatte munter weiter: "Und täglich grüßt das Murmeltier in Form des ÖVP-Generalsekretariats. Ob in Sachen Asyl, Bargeld oder auch e-Fuels - bei der ÖVP und ihrem äußerst halbherzigen und schlechten Kopieren von FPÖ-Themen ist es wie mit einem billigen China-Fake, das man auf Wish bestellen kann. Aber spätestens nach Erhalt offenbart sich die schlechte Kopie", richtete er per Aussendung aus.

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"Halbwahrheiten verwursten, Fake News verbreiten und Schmutzkübel werfen - bevorzugt natürlich Richtung FPÖ und Herbert Kickl - ist offensichtlich der neue politische Dreikampf der Volkspartei", so Hafenecker.

Willkommen im (Vor-)Wahlkampf.

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