Mord, Terror, Schlepperei: Wie neue Regeln zur Handyabnahme Ermittlungen gefährden könnten

Mord, Terror, Schlepperei: Wie neue Regeln zur Handyabnahme Ermittlungen gefährden könnten
Staatsanwälte-Präsidentin Elena Haslinger erklärt anhand von Fallbeispielen, warum der zuletzt präsentierte Gesetzesentwurf unpraktikabel sei - und welche Nachbesserungen nötig seien.

Am Mittwoch endet die verlängerte Frist für die Begutachtung des Entwurfs zur Neuregelung der Handysicherstellung. Nach heftiger Kritik am Entwurf, der Mitte Juni vorgelegt worden war, hat Justizministerin Alma Zadić einen bereits angesetzten Termin für den Beschluss im Nationalrat verstreichen lassen und zugesagt, nachzubessern.

Der Kern der Kritik: Die im Entwurf skizzierte neue Vorgehensweise sei praxisuntauglich. Offenbar, so heißt es hinter vorgehaltener Hand, habe man zu sehr die Causa Thomas Schmid und dessen Folgen für die ÖVP im Blick gehabt – und weniger jene Delikte, mit denen die Strafverfolgung Tag für Tag konfrontiert ist.

Staatsanwälten sollte demnach der Zugang zu Daten von Beschuldigten komplett entzogen und dieser in die Hände von Forensikern gelegt werden, die mit den Ermittlungen nicht betraut sind. Das könnte dazu führen, dass wichtige Ermittlungsschritte verzögert, Beweismittel verloren oder übersehen werden.

Der KURIER hat mit Elena Haslinger, Präsidentin der Staatsanwältevereinigung, vier Beispiele aus der Praxis besprochen. Haslinger ist bei der Staatsanwaltschaft Salzburg auf politische Delikte, Terror und Staatsschutz spezialisiert, zuvor war sie im Bereich Suchtgift-Delikte tätig.

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