Grüne nach Rochaden: "Schwarz ist für uns definitiv besser als Türkis"

Grüne nach Rochaden: "Schwarz ist für uns definitiv besser als Türkis"
Karl Nehammer dürfte gegen den Juniorpartner eine härtere Gangart einlegen. Warum sich die Grünen trotzdem über den neuen Kanzler freuen.

Am Mittwoch, als die grüne Klimaministerin Leonore Gewessler mit dem Lobau-Tunnel ein Milliardenprojekt abgesagt hat, hieß der Bundeskanzler noch Alexander Schallenberg. Ausgerechnet an dem Tag war er zu Besuch in Niederösterreich. Der Zorn von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner war groß. Dagegen wirkte Schallenberg fast hilflos, als er den Juniorpartner, die Grünen, via "ZiB 2" daran erinnerte, dass bei solchen Entscheidungen eigentlich „Gespräche mit dem Koalitionspartner gefordert“ seien.

Seit Freitag gibt es einen neuen Kanzler: Karl Nehammer. Er soll aus den ÖVP-geführten Ländern den Auftrag erhalten haben, die Grünen, die das Machtvakuum in der Kanzlerpartei für sich genutzt haben, jetzt „einzufangen“.

Bei den Grünen hat sich diese Ansage bereits herumgesprochen – Grund zur Sorge sieht man darin aber nicht. Im Gegenteil: Dass die ÖVP ihren „Schattenkanzler“ (Sebastian Kurz) los ist, ist für das Umfeld von Werner Kogler und den grünen Klub ein Zeichen der Hoffnung. Das Türkise dürfte verblassen, der schwarze Einfluss aus den ÖVP-geführten Ländern stärker werden. „Mit Schwarz können wir definitiv besser als mit Türkis“, heißt es da.

Kommentare