"Folterknechte": Nächster Schlagabtausch zwischen ÖVP und FPÖ
Die Politiker werden der Normal-Debatte nicht überdrüssig. Kaum ein Tag vergeht, an dem sich nicht ein Vertreter der Volkspartei, der Grünen oder der Opposition diesbezüglich zu Wort meldet.
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Was am 3. Juli mit einem Standard-Kommentar von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) begann, das setzt sich nun am letzten Juli-Wochenende fort.
Diesmal lässt die grüne Klimaministerin Leonore Gewessler in einem Interview mit der Apa wissen: Wenn man Menschen in normal und nicht normal einteile, "dann macht man vor allem eines, nämlich das Geschäft der Populisten".
Im KURIER-Interview sagt Verfassungsministerin Karoline Edtstadler auf die Frage, ob sie Herbert Kickl nicht normal findet: "Kickl ist für mich radikal, und Radikalität spaltet. Wir müssen wieder zu einem gemeinsamen Ganzen finden."
FPÖ-Chef Herbert Kickl steigt daraufhin am Wochenende in die Normal-Debatte ein und reagiert in einem 16 Sekunden dauernden Video auf seinen Social Media-Kanälen.
Mitten im Grünen, mit verspiegelter Sonnenbrille und schwarzem T-Shirt sagt der FPÖ-Chef: "Wenn eine gewisse Frau Edtstadler und die ganzen andere Folterknechte der Volkspartei aus der Corona-Zeit für die Normalität in diesem Land stehen, dann habe ich hier und heute ein weißes Leiberl an".
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Wenige Stunden später reagiert die Volkspartei via Aussendung auf das Video. "Wenn sich Herbert Kickl aus dem Urlaub zu Wort meldet, weiß man schon im Vorhinein, dass es sich um keinen konstruktiven Diskussionsbeitrag handelt", wird ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker zitiert. Die Bezeichnung "Folterknechte" sei "einmal mehr eine inakzeptable Grenzüberschreitung" und beweise, dass Kickl nicht regierungsfähig ist. "Diese Wortwahl entspricht der eines Hasspredigers.“
ÖVP und FPÖ regierten zuletzt von 2017 bis Mai 2019 (Ibiza-Video) miteinander. Auf Länderebene koalieren sie gemeinsam in Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg.
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