Hofer krank im Wahlkampffinale, rätseln über Gartenzaun
Schon bei der ORF-Elefantenrunde hatte FPÖ- Chef Norbert Hofer eine kränkliche Stimme und wirkte energielos. Der Infekt, der ihn schon vor zwei Wochen zwang, im Wahlkampf kurz zu pausieren, ist offenbar nie ganz abgeklungen. "Und weil der Wahlkampf jetzt fast vorbei ist: Seit zwei Wochen jeden Tag Fieber und nur mit Tabletten Termine überstanden. Wer mich kennt, hat das wohl bemerkt", twitterte Hofer.
Offenbar hat der FPÖ-Spitzenkandidat 48 Stunden vor der Wahl wieder 38 Grad Fieber. Wahrscheinlich haben dem FPÖ-Chef auch die Turbulenzen der vergangenen Tagen ordentlich zugesetzt. Sein großes Ziel die 20 Prozent Hürde am Sonntag zu nehmen, scheint nun nicht mehr erreichbar.
Denn täglich überschlagen sich die Ereignisse: Nachdem Straches Ex-Bodyguard R. aus der Partei ausgeschlossen wurde, ist nun auch Straches Sekretärin S. in der Bredouille. Sie wird auch als Beschuldigte in der Spesen-Affäre geführt. Deswegen hat sie ihr Mandat als Bezirksrätin der Bezirksvertretung Landstraße zurücklegt. Für die Dauer der Ermittlungen stellt sie außerdem auf eigenen Wunsch ihre Mitgliedschaft in der FPÖ ruhend. Dass auch Strache seine Parteimitgliedschaft zurücklegt, hielt man bei der FPÖ als eher unwahrscheinlich. Andere mögliche Konsequenzen für den Ex-Parteichef sollen erst nach dem Wahlsonntag thematisiert werden.
Causa Gartenzaun
Hofer hingegen wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass die FPÖ seine Wohnung in Wien zahlt. „Das stimmt nicht. Kein Cent hat die Partei gezahlt“, so Hofer. Zum Gartenzaun, der eigentlich eine Mauer ist, gibt es unterschiedliche Varianten. Hofers Erzählung lautet so: „Ich hatte eine schöne grüne Hecke, aber als im Wahlkampf 2016 ständig Journalisten und andere fremde Menschen vor meiner Haustür standen, meinten die Behörden, dass ich eine Mauer bauen sollte. Wenn ich nicht mehr Politiker bin, kommt wieder eine Hecke.“
Allerdings findet sich im Archiv aus dem Jahr 2016 auch eine andere Variante. Damals erzählte Hofer im Interview, dass er wegen seiner Hündin Jenny den Zaun errichten ließ, weil sie ständig wegläuft. Den Tipp, dass die Kosten für Hofers Zaun von der FPÖ gezahlt wurde, soll von dessen Vorgänger Strache selbst oder aus dessen Umfeld stammen, vermuteten mehrere Freiheitliche gegenüber dem KURIER. Strache könnte sich demnach für die Kritik an seinem Spesenkonto revanchiert haben.
Ein weiteres Gerücht macht derweil in Wiener-Polit-Kreisen die Runde: Wenn Strache tatsächlich unfreiwillig die FPÖ verlassen muss, dann könnte er 2020 bei den Wiener Landtagswahlen mit einer eigenen Liste antreten, denn Fans hat er ja nach wie vor genügend, wie man bei der EU-Wahl und dem Vorzugsstimmen-Mandat gesehen hat.
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