"Party beginnt nicht so schnell wieder"
Vorab: 47 Prozent der 803 Befragten geben an, dass sie 2020 "weniger Geld" ausgegeben haben als im Vorjahr. "Eine zunehmende Sparquote ist zwar in der aktuellen Situation volkswirtschaftlich nicht wünschenswert, aber der wachsende Vorsorgegedanke ist angesichts der Umstände verständlich", erklärt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer im KURIER-Gespräch.
"Erstaunlich" findet der Meinungsforscher, dass 61 Prozent angeben, auch nach dem Ende der Krise etwa gleich viel ausgeben zu wollen, wie 2020. "Die Party beginnt nicht so schnell wieder, es könnte zu Angstsparen kommen, weil noch immer Unsicherheiten bestehen", sagt Bachmayer. Jeweils 18 Prozent wollen mehr oder sogar weniger Geld ausgeben, sobald Restaurants und Geschäfte wieder offen haben, Reisen wieder möglich ist.
Auf Krise folgt Krise
Die "landläufige Meinung", dass nach der Krise wieder mehr konsumiert, gereist und gefeiert werde, treffe jedenfalls "aktuell noch nicht zu", schlussfolgert Bachmayer. Wohl auch deshalb, weil sich trotz Impfung und angesichts der Virus-Mutationen noch nicht vorhersagen lasse, wann die Krise tatsächlich vorüber sei.
Zudem stelle sich die Frage, "ob wir dann nicht von einer Krise ohne Zeitverzug in die nächste taumeln", so Bachmayer. Eine massive Krise am Arbeitsmarkt, als Folge der Corona-Krise, zeichnet sich deutlich ab. Auch deshalb hat Bachmayer zumindest kurzfristig kaum Hoffnung, dass sich die Spar-Stimmung ändert: "Es wird nicht so sein, dass die Menschen wieder vermehrt Geld ausgeben und damit die Wirtschaft ankurbeln. Viel eher könnte es jetzt zu einem Angstsparen kommen, dass ansatzweise 2020 schon zu sehen war."
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