Erkrankter Kanzler: Was Kurz fehlt, und warum er länger Pause macht
Krankmeldung. Sonderministerrat. Und nun die erneute Krankmeldung. Möglichweise noch für die ganze Woche, sicher jedenfalls bis Mittwoch. Was fehlt Sebastian Kurz? Wie lange fällt er aus? Der KURIER hat recherchiert.
Angefangen hat es mit einem anstrengenden US-Aufenthalt. Sebastian Kurz flog zu einer UN-Konferenz nach New York und nach wenigen Tagen weiter nach Montana, wo er an einer IT-Konferenz teilnahm. Von dort ging es kurz zurück nach New York, weiter nach München und von dort mit dem Auto nach Salzburg. Es herrschte Hochwasser-Alarm, und der Regierungschef gab eine Pressekonferenz mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Bei dem darauffolgenden Abstecher nach Bregenz zu den Festspielen klagte Kurz erstmals, dass es ihm nicht gute gehe. Er vertrage die dauernden Klimaanlagen nicht.
Nach Bregenz schaffte er noch einen erneuten Abstecher nach Salzburg, diesmal zu den Festspielen. Dann musste er alles absagen und kam krank nach Hause.
Beim Sommerministerrat in Reichenau wollte der Kanzler unbedingt dabei sein, aber drei Tage Ruhepause waren zu kurz. Die Sommerverkühlung meldete sich zurück und schlug ihm auf die Stimme.
Abgesehen vom Medizinischen - mit entzündeten Stimmbändern ein langes Fernsehinterview zu geben, erschien dem Kanzlerstab keine besonders gute Idee. Das Sommergespräch mit Puls 4 wurde abgesagt, und Kurz will sich nun vollständig auskurieren. Am Dienstagabend meldet sich Kurz via Twitter. Er bedankte sich für die Genesungswünsche und meinte es "nichts Ernstes" und er sei "seit heute wieder gesund".
Der Kanzler war auch noch nicht auf Urlaub. Zwei Wochen hat er sich vorgenommen, noch im August. Ob er ins Ausland fährt, ist noch nicht entschieden. Jedenfalls wird er die zwei Wochen mit seiner schwangeren Freundin Susanne Thier verbringen, teils in Österreich, vielleicht mit einem Abstecher ans Meer, wie es heißt.
So richtig loslegen und ins politische Geschehen einsteigen will Kurz erst zum ÖVP-Parteitag hin.
Dieser findet am 28. August statt. Kurz stellt sich nach vier Jahren erstmals der Wiederwahl als Parteichef.
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