Dreißig Sprachen, eine Schule: Wie kann das gehen?

Dreißig Sprachen, eine Schule: Wie kann das gehen?
KURIER-Lokalaugenschein in einer Brennpunktschule: Wie der Alltag trotz unterschiedlicher Deutsch-Defizite der Schüler funktioniert.

Kraftwerk, Fliese oder Leiste – manchmal steht Andrea Walach vor einer Klasse, und es dauert etwas, bis ihr klar wird, dass ihr die Schüler nicht folgen können, weil sie bestimmte Begriffe nicht verstehen.

Die 63-Jährige ist Direktorin der Mittelschule Gassergasse im 5. Wiener Gemeindebezirk, wo 98 Prozent der 250 Schüler nicht Deutsch als Muttersprache haben. Das macht die Schule per Definition zur Brennpunktschule.

Um 7.45 Uhr am Morgen hat sich vor dem Eingang eine größere Traube an Schülern und Eltern gebildet. Deutsche Worte sind nur vereinzelt zu hören, stattdessen ein bunter Mix aus Arabisch, Türkisch, Russisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch.

"Unter den Schülern gibt es mehr als 30 unterschiedliche Muttersprachen", erzählt Walach. Manche von ihnen sprechen perfekt Deutsch, andere verfügen nur über rudimentäre Sprachkenntnisse.

Wie kann bei einem solchen Kultur- und Sprachengemisch ein Schulalltag funktionieren?

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