Doskozils Abrechnung: "Pharisäerhaftes Denken schadet der SPÖ am meisten"

Doskozils Abrechnung: "Pharisäerhaftes Denken schadet der SPÖ am meisten"
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil über den politischen Eiertanz rund um das Abschieben von straffälligen Afghanen und die Nachwehen von Pamela Rendi-Wagners desaströsem Wahlergebnis am Parteitag.

KURIER: Herr Doskozil, Sie haben sich vier Tage nach Bekanntwerden des Mordes an Leonie scharf zu Wort gemeldet und eine klare Haltung der SPÖ in Asylfragen eingefordert. Waren Ihnen die Wortmeldungen zu lasch?

Hans Peter Doskozil: Als die ersten Eckdaten bekannt wurden und man vom 15. Frauenmord in diesem Jahr sprach, gab es erste Wortmeldungen aus der Partei. Als dann bekannt wurde, was tatsächlich hinter dieser schrecklichen Tat steckt, kam kurzfristig – von Einzelstimmen abgesehen – das große Schweigen. Es kann nicht sein, dass man bei einer Thematik, die grundsätzliche Fragen der Asyl-, Migrations- und Gesellschaftspolitik aufwirft, sich so zurückzieht. In so einer Situation muss sich die SPÖ laut und klar positionieren.

Vor dem Mord wurden die Abschiebungen nach Afghanistan von der SPÖ in Frage gestellt. Nach der Tat gab es einen Schwenk. Ist das glaubhaft?

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