Die Stunde des Herbert Kickl: Taugt der Provokateur als Frontmann?

Die Stunde des Herbert Kickl: Taugt der Provokateur als Frontmann?
Der Kärntner gilt als Stratege und Scharfmacher – als der Böse in der FPÖ. Nun will er Parteichef werden. Warum er polarisiert und welche Wähler er ansprechen kann.

Herbert Kickl ist bereit. Bereit, seinen "Beitrag dazu zu leisten", wie er sagt. Bereit, nach Jahrzehnten als "blauer Mastermind" selbst die Führungsrolle zu übernehmen.

Doch die Euphorie über Kickl als Parteichef hält sich in Grenzen. Widerstand gibt es vor allem noch aus Oberösterreich. Dort warnte man im Hinblick auf eine Kickl-Übernahme vor "einem Hüftschuss". In der Partei weiß man: Der Scharfmacher wird die verschiedenen parteiintern zerstrittenen Gruppen nicht einen.

Doch ob Obmann oder nicht – wenn Kickl sagt, er sei bereit, seinen Beitrag zu leisen, dann meint er, er wird seinen Beitrag leisten – notfalls aus der zweiten Reihe. An Kickl, dem Strategen, dem Wahlkämpfer, dem Rhetoriker und Ideologen der Partei, kommt niemand vorbei. Für die Blauen ist ihr Klubobmann der Mann der Stunde. Selbst wenn der Bundesparteitag einen anderen Obmann wählen würde – dieser müsste mit Kickl, dem von den Abgeordneten gewählten Klubobmann, und Kickl, dem erfahrenen Strategen, auskommen.

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