Vizekanzler erfuhr erst aus den Medien von Kurz Rücktritt

Vizekanzler erfuhr erst aus den Medien von Kurz Rücktritt
Nur ein kleiner Kreis war über Kurz' Rückzugsplan informiert, gemunkelt wurde aber schon länger, dass Kurz gehen will. Ein Blick hinter die Kulissen.

Am 27. November wurde Sebastian Kurz Vater eines Sohnes. Und plötzlich wurde es still um den ehemaligen Kanzler. An sich nicht weiter ungewöhnlich, erzählt man im Bundeskanzleramt und bei den Grünen. 

Wären da nicht schon in den Wochen zuvor Gerüchte kursiert, Kurz könnte sich nach der Geburt seines Sohnes ganz zurückziehen. Und so geschah es nun auch: Heute um 11.30 Uhr gab Kurz seinen kompletten Rückzug aus der Politik bekannt. 

Erfahren habe man davon um 9.15 Uhr durch eine Eilt-Meldung von krone.at, heißt es von mehreren Mitarbeitern und Abgeordneten bei ÖVP und Grünen.

Bei den ÖVP-Landeshauptleuten hat Kurz in der Früh bereits durchtelefoniert und sie informiert. 

Vizekanzler Werner Kogler hat es erst heute in der Früh aus den Medien erfahren. Das Verhältnis Kurz-Kogler ist seit Oktober, als die Grünen Kurz zum Rücktritt als Kanzler zwangen, bekanntlich nicht mehr das beste. 

Auch die Information, dass Karl Nehammer als ÖVP-Chef und Kanzler nachrücken könnte, haben die Grünen als Juniorpartner in der Koalition bisher nur von Journalisten gehört, heißt es in seinem Umfeld. Als erstes Medium hatte darüber kurier.at berichtet.

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