Rund 30 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner Österreichs werden indirekt Mitglieder beim "Bündnis der Gemeinnützigen" sein, denn 2,3 Millionen Menschen leisten in einer Organisation Freiwilligenarbeit. Der Nonprofit-Sektor trägt rund zehn Milliarden, das sind vier Prozent, zum BIP bei. Sechs Prozent der unselbstständig Beschäftigten arbeiten bei NPOs (non-profit organizations).
Viele der Vereine und Organisationen sind bereits - nach Sparten wie Umwelt, Soziales, Gesundheit, Behinderte etc. - in Dachverbänden organisiert. Nun schließen sich diese Dachverbände, aber auch Einzelvereine wie Diakonie, Rotes Kreuz, Caritas, Alpenverein, SOS Kinderdorf oder Amnesty International zum neuen Verband zusammen. In Summe sind es 14 Dachverbände gemeinnütziger Organisationen, 70 große und kleine Nonprofit-Organisationen, die in Summe mehr als 3000 Einzelvereine mitbringen. All das zusammen firmiert nun unter "Bündnis der Gemeinnützigen".
Laut seiner neuen Homepage buendnis-gemeinnuetzigkeit.at stellt sich der Sektor die Aufgabe, "einen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft und zur Lebensqualität zu leisten".
"Kammer" der Zivilgesellschaft
Geschäftsführer des Bündnisses ist der frühere Kabinettschef von Vizekanzler Werner Kogler, Stefan Wallner. Auf gut österreichisch sagt Wallner: "Die Zivilgesellschaft bekommt jetzt auch eine Kammer." Allerdings ist es eine freiwillige Mitgliedschaft, und es wird auch keine große Struktur aufgebaut wie bei den traditionellen Kammern. Man werde auf die Expertise der einzelnen Dachverbände zurückgreifen und nicht Doppelstrukturen schaffen.
Hauptzweck des Zusammenschlusses ist, Präsenz zu erzeugen, der Freiwilligenarbeit und dem Nonprofit-Sektor Öffentlichkeit, Ansehen und Gehör zu verschaffen. "Es geht um die Rahmenbedingungen für zivilgesellschaftliches Engagement", sagt Wallner.
Präsidentin des Bündnisses ist die Geschäftsführerin von Amnesty Österreich, Annemarie Schlack. Vizepräsidenten sind der stellvertretende Generalsekretär des Roten Kreuzes, Peter Kaiser, und der Generalsekretär des WWF, Volker Hollenstein.
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