"Daten sind das Öl der Zukunft": Tursky und Rauch in Finnland
Sie wollen die eCard aufs Handy bekommen und aus der Gesundheitsakte ELGA eine moderne Datenbank machen: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Digitalstaatssekretär Florian Tursky wollen Österreichs Gesundheitssystem in der Digitalisierung vorwärtszubringen. Von Dienstag bis Freitag besuchen die beiden Politiker deshalb Finnland, das auf dem Gebiet schon weiter ist als Österreich.
Das vorrangige Ziel: von Finnlands Erfahrungen und Praktiken lernen. Dafür sind etwa Termine mit Findata - der finnischen Behörde für Gesundheitsdaten - oder dem Telekommunikationskonzern Nokia geplant. Findata ist eine Art staatliche Datentreuhänder. Es bearbeitet zum Beispiel Forschungsanträge, die Daten verschiedener Gesundheits- und Sozialdienstanbieter benötigen.
"Große Chance"
Ob Datenvernetzung, ob Datenschutz: Man wolle unmittelbare Kenntnisse über die finnische e-Health-Infrastruktur erhalten, heißt es. "Daten sind das Öl der Zukunft. Die Digitalisierung stellt eine große Chance für die Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitssystems dar", sagt Tursky vor der Abreise.
Als einer der ersten EU-Staaten hat Finnland bereits 2007 eine e-Health-Roadmap veröffentlicht. Daraufhin wurden die Rahmenbedingungen geschaffen, Datensätze eben der Forschung zur Verfügung zu stellen.
Wie groß Österreichs Aufholbedarf in diesem Bereich ist, zeigte nicht erst die Pandemie. Dem Gesundheitsminister fehlten tagesaktuelle und belastbare Zahlen aus allen Spitälern. Nicht selten musste das Ministerium die Bettenbelegung telefonisch erfragen. Erst im Mai 2022 gelang es Rauch, ein Covid-Register einzuführen, in das die Spitäler einmelden konnten. Auch dadurch sei klar geworden, dass man die Maßnahmen zurückfahren könne, so Rauch im KURIER-Interview.
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