Das Bundesheer modernisiert 170 Panzer um 560 Millionen Euro

Das Bundesheer modernisiert 170 Panzer um 560 Millionen Euro
Das Innenleben der Leopard-Panzer soll bis 2029 jenem eines 2A7 entsprechen.

Nach dem beinahe 900 Millionen Euro umfassenden Paket für die Mehrzweckhubschrauber AW-169 präsentierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am Donnerstag das nächste große Paket: 560 Millionen Euro investiert das Verteidigungsministerium in die Modernisierung der 58 Kampfpanzer Leopard 2A4 sowie der 112 Schützenpanzer Ulan.

„Mit den Planungen dafür haben wir bereits vor dem Russischen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen“, sagte Tanner. Seit Kriegsbeginn sei es umso wichtiger, sich auf den militärischen Schutz der österreichischen Souveränität zu besinnen. Das Paket sei nicht nur eine dringend notwendige Stärkung der mechanisierten Truppe, sondern auch ein starkes Signal an Europa.

Am Ende der Lebenszeit

Der Leopard 2A4 ist in seiner derzeitigen Form am Ende seiner Lebensdauer angekommen, die verbaute Elektronik ist mindestens 40 Jahre alt. „Der Fahrerstand stammt etwa aus dem Jahr 1980“, sagt Oberst Jörg Loidolt, Kommandant des Panzerbataillons 14 in Wels.

Derzeit würden sich dort Manometer und Kippschalter befinden, künftig soll eine neue Elektronik, Bedien-Paneele, ein modernes Navigationssystem eingebaut werden. "Das Innenleben wird jenem eines Leopard 2A7 entsprechen", heißt es vom BMLV. Also der derzeit modernsten Variante. Verhandlungen über die Kampfwertsteigerung von Kanone und Panzerung seien derzeit im Gange.

 

Die Modernisierung der Leopard-Panzer wird das deutsche Unternehmen Krauss-Maffei vornehmen, ab September dieses Jahrs soll damit begonnen werden – bis 2029 soll die Aufrüstung abgeschlossen sein.

Um den Schützenpanzer Ulan wird sich General Dynamics European Land Systems (GDELS) kümmern. Das Unternehmen mit Sitz in Simmering produziert derzeit bereits den Radpanzer Pandur für das Bundesheer.

In den kommenden vier Jahren stehen dem Bundesheer 16 Milliarden Euro zur Verfügung – damit sollen weitere Investitionsrückstände abgebaut werden. Derer gibt es einige, wie Generalstabschef, General Rudolf Striedinger, in einem kurzen historischen Abriss erklärte.

Die Kürzungen seit Ende des Kalten Krieges, die spätere Zielsetzung, das Bundesheer auf Auslandseinsätze auszurichten, verschiedene Krisen hätten dazu geführt, dass vor allem bei der Luftabwehr und schwerem Gerät gespart wurde. Noch jetzt steht im Regierungsprogramm in Bezug auf schwere Waffen: „Die Ausstattung soll spezifisch und im Hinblick auf diese Aufgaben ausgestaltet werden. Daher wurden schon in den letzten Jahrzehnten schwere Waffengattungen reduziert, da diese nicht mehr in dem Ausmaß wie zur Zeit des Kalten Krieges erforderlich sind. Diese Politik wird fortgesetzt.“

Spätestens seit Donnerstag dürfte eine Überarbeitung notwendig sein.

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