Bundesstaatsanwalt dauert, jetzt wird Notlösung für Justiz-Streit gesucht

Bundesstaatsanwalt dauert, jetzt wird Notlösung für Justiz-Streit gesucht
Die Einrichtung der neuen Weisungsspitze dauert noch, so lange wollen die verfeindeten Akteure nicht warten. Der Justiz steht jedenfalls ein Umbau bevor.

In der zweiten Oktoberhälfte will Justizministerin Alma Zadić einen Zwischenbericht zum Bundesstaatsanwalt fertiggestellt haben und dem Parlament vorlegen. Das wurde bei einer Sitzung der Arbeitsgruppe am Montag festgehalten, sagt eine Sprecherin zum KURIER.

Ziel ist es, eine unabhängige Spitze zu schaffen, die Strafverfahren beaufsichtigt. Derzeit ist die Ministerin selbst die Weisungsspitze. Bis der Bundesstaatsanwalt seinen Dienst aufnehmen kann, dauert es aber noch – und so lange wollen einschlägige Protagonisten in der Justiz offenbar nicht warten. Eine Notlösung wird gesucht.

Die Protagonisten? Das ist das Team um Ilse Vrabl-Sanda, Chefin der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), auf der einen Seite und das Team um Johann Fuchs, Chef der Oberstaatsanwaltschaft Wien (OStA), auf der anderen. Gegen Fuchs wird wegen Amtsmissbrauchs ermittelt. Ihm wurden alle WKStA-Agenden entzogen und auf seine Stellvertreter übertragen. Das Vertrauensverhältnis ist nach zweieinhalb Jahren Streit und Intrigen nachhaltig beschädigt.

Die Notlösung? Der Standard berichtete über Überlegungen, die WKStA dem Justizministerium zu unterstellen. Die Korruptionsstaatsanwälte könnten ihre Vorhaben dann direkt mit der Sektion V (Einzelstrafsachen) abstimmen und die OStA, die derzeit als Fachaufsicht dazwischengeschaltet ist, auslassen.

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