Bildungsprogramm: Gute Kindergärten, Mittlere Reife, keine Kopftücher

Bildungsprogramm: Gute Kindergärten, Mittlere Reife, keine Kopftücher
Großteils wird an dem festgehalten, was schon der ehemaliger und neue Minister Heinz Faßmann bei Türkis-Blau als Agenda hatte.

Der KURIER beleuchtet die Schwerpunkte zum türkis-grünen Regierungsprogramm. Hier finden Sie, was die neue Koalition beim Thema Pflege und Pensionen plant, hier alles zum Thema Transparenz, Soziales und hier geht's zu Steuern und Klima.

Im Bereich Schule und Bildung wird großteils an dem festgehalten, was schon der ehemalige Minister Heinz Faßmann bei Türkis-Blau als Agenda hatte.

Mehr noch: Geplant ist eine Ausweitung des bestehenden Kopftuchverbots auf Schülerinnen bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres (Erreichen der Religionsmündigkeit).

Bei den Kleinsten geplant ist ein „Ausbau qualitätsvoller elementarer Bildungsplätze“ durch eine „wesentliche Erhöhung“ der Zuschüsse des Bundes an die Länder und Gemeinden: Gemeint ist eine Aufwertung des Kindergartens – mehr Plätze und besser ausgebildete Kindergarten-Pädagogen durch eine „Ausbildungsoffensive“.

Deutschklassen (für jene, die die Unterrichtssprache nicht beherrschen) bleiben, sie sollen ausgebaut und dabei wissenschaftlich evaluiert werden. Für Lehrer soll es eine Ausbildungsoffensive geben für „Deutsch als Fremdsprache“.

Bildungsprogramm: Gute Kindergärten, Mittlere Reife, keine Kopftücher

Der alte neue Ressortchef: Heinz Faßmann übernimmt das Bildungsministerium.

Neu ist, dass eine „Mittlere Reife“ samt Bildungspflicht kommen soll: So will die neue Regierung sicherstellen, dass die Schüler, wenn sie mit 14/15 Jahren die Schulpflicht beenden, die Grundkompetenzen wie Mathematik, Englisch und Deutsch samt Lesen und Schreiben beherrschen.

Wie schon im letzten Regierungspakt ist zur Digitalisierung wieder vermerkt, dass Schüler ein digitales Endgerät erhalten sollen. Dafür sollen die digitalen Kompetenzen der Lehrer gestärkt werden.

Vorerst sollen in einem Pilotprojekt einhundert Schulen mit „besonderen Herausforderungen“ – gemeint ist da meist ein hoher Anteil an Schülern mit nicht deutscher Umgangssprache – gestützt werden. Zusätzliche Mittel sollen über einen neu zu erstellenden „Chancen- und Entwicklungsindex“ für jede Schule zugewiesen werden.

Auch das seit Jahrzehnten erhoffte Unterstützungspersonal (administrativ und psychosozial) soll „bedarfsgerecht“ aufgestockt werden.

Vorangetrieben wird auch die Integration von Kindern mit speziellem Förderbedarf oder Behinderungen in den Regelunterricht. Von einer Abschaffung der Sonderschule ist in den bisherigen Unterlagen nichts zu finden.

Dafür soll es mehr „Ferienbetreuung und Sommerunterricht“ geben, und zwar für jene, „die es brauchen, um Eltern zu entlasten“.

Auch die unter Kanzler Kern einst begonnene Ausbauoffensive für ganztägige Schulformen soll fortgeführt werden „zur Ermöglichung der Wahlfreiheit“.

Der Ethikunterricht, wie unter Türkis-Blau eingeführt (nur für jene, die sich von Religion abmelden), bleibt.

Klimaschutz in Schulen

Noch unter Faßmann begonnen wurde eine Modernisierung der Lehrpläne. Das soll weiter verfolgt werden, „besonders im Hinblick auf Klimawandel und ökologisch verantwortungsbewusstes Handeln“; Schwerpunkte soll es künftig aber auch bei wirtschaftlichem Verständnis und „financial literacy“ geben.

Die Lehre soll bleiben und aufgewertet werden, ebenso das Polytechnikum und die „Meister“-Berufe. Die Lehrberufe sollen regelmäßig (alle fünf Jahre) durchleuchtet und modernisiert werden.

Universitäten

An den Unis wird sich nicht viel ändern: Das Budget soll bis 2027 sichergestellt werden, die Studieneingangsphasen (Zugangsregelung) bleiben. Studienbeiträge wird es weiterhin nicht geben.

Kommentare