Rupprechter und Klug punkten

Andrä Rupprechter
Beliebtester Oppositionsführer ist laut OGM-Vertrauensindex Neos-Chef Strolz. Rote Laterne für Kathrin Nachbaur.

Die wochenlangen Koalitionsverhandlungen und das magere Ergebnis haben die Regierung viel Vertrauen gekostet. Das geht aus dem neuen OGM-Vertrauensindex hervor. Kanzler Werner Faymann verlor gegenüber der Erhebung im September acht Vertrauenspunkte, Vizekanzler Michael Spindelegger fünf. „Das hat stark damit zu tun, dass die Bevölkerung mit dem Koalitionspakt unzufrieden ist“, erklärt OGM-Expertin Karin Cvrtila. Man habe sich mindestens eine große Reform erwartet. Die Enttäuschung färbt auch auf die einstigen Lieblinge von Rot und Schwarz ab: Sowohl VP-Außenminister Sebastian Kurz als auch SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer verloren. Cvrtila: „Der Frust wird über alle Regierungsmitglieder verteilt.“

Beliebtestes Regierungsmitglied ist nun SP-Verteidigungsminister Gerald Klug. Den stärksten Zugewinn fuhr Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) ein, die größten Verluste Grünen-Chefin Eva Glawischnig. Möglicher Grund: Die nicht erreichten hohen Wahlziele.

Rupprechter und Klug punkten
Matthias Strolz Parteiobmann NEOS am 04.10.2013 in Wien

Die drei neuen VP-Minister starten mit einem Vertrauensbonus. Am meisten punktet Agrarminister Andrä Rupprechter. „In den Bundesländern kommt er gut an“, meint Cvrtila. In der Riege der Oppositionsführer ist Neos-Chef Matthias Strolz die neue Nr. 1. Er schafft aus dem Stand Rang 7. Team-Stronach-Chefin Kathrin Nachbaur hingegen landet am letzten Platz. Cvrtila: „Eigentlich richtet sich die negative Stimmung gegen Frank Stronach.“ Der Ex-Parteichef wurde aber nicht mehr abgefragt.

Das Interview zu Rupprechters Amtsantritt finden Sie hier.

Rupprechter und Klug punkten

Mit dem 52-jährigen Andrä Rupprechter holt sich die ÖVP EU-Know-how ins Landwirtschaftsministerium. Denn eigentlich ist der gebürtige Tiroler seit langem in Brüssel auf der Karriereleiter unterwegs. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der studierte Agrarökonom mit April 2014 Generalsekretär des Ausschusses der Regionen werden soll. Rupprechter gilt als überzeugter Europäer. So schwärmte er etwa vor einigen Jahren in der Boku-Alumni-Zeitschrift sowohl vom Brüsseler Flair „einer vielfältigen, umtriebigen und bunten multinationalen Capitale“ als auch von der Möglichkeit, im Projekt Europa etwas bewirken zu können.

Einem seiner liebsten Hobbys, dem Jagen in den Bergen, kann er in Österreich wohl leichter als in Belgien nachgehen.

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