"Bin ein Grüner der ersten Stunde"

Andrä Rupprechter: "Die Bauern kennen mich"
Der neue Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter fürchtet sich "nur vor dem Herrgott".

Warum gelobten Sie beim Bundespräsidenten „so wahr mir Gott helfe und vor dem Heiligen Herzen Jesu Christi“?

Es ist erstaunlich, dass das für so eine Aufregung sorgen kann. Dabei wissen alle, dass ich ein Tiroler bin, und das Land Tirol ist das „Herz Jesu Land“. Es ist vorgesehen, dass man auch eine religiöse Angelobungsformel sprechen kann, da habe ich mich bei Ministerin Mikl-Leitner erkundigt. Wenn jemand damit ein Problem hat, ist das nicht meines.

Dabei waren Sie bei der Au-Besetzung damals in Hainburg. Wir dachten, Sie sind ein Grüner!

"Bin ein Grüner der ersten Stunde"
Regierung, Unterzeichnung des Regierungsprogramms, Angelobung
Auch Grüne beten, und ich habe auch in Hainburg gebetet. Ich habe es als Gelöbnisformel verwendet, nicht weil ich nicht zwischen Politik und Privatem trennen kann, sondern dabei gerne diesen Standpunkt zum Ausdruck bringen wollte. Sie können darauf zählen, dass ich im Sinne der christlichen Soziallehre die Solidarität und die Wärme im Umgang mit den Menschen auch sehr stark miteinbringen werde.

Und wie grün sind Sie wirklich?

Ich bin ein Grüner der ersten Stunde! Ich habe in Hainburg als Student gekämpft mit Günther Nenning, Gerhard Heiligenbrunner und Wolfgang Pirklhuber. Und wir haben davor die Brandenberger Ache erfolgreich gegen Ausbaupläne verteidigt. Damals haben wir uns gegen das Land Tirol durchgesetzt.

Jetzt kommen Sie aus Brüssel. Die EU-Beamten sind ja nicht unbedingt beliebt bei den Bauern.

Die Bauern kennen mich, sowohl in Niederösterreich als auch in Tirol und in den anderen Bundesländern. Ich kann mit den Bauern besser sprechen als so manche Funktionäre. Vielleicht traut man mir eher zu, die Kluft in der Bauernschaft zwischen West und Ost, zwischen Berg und Tal, zu überbrücken, weil ich beides gut kenne.

Was sind aktuell die größten Probleme der Bauern?

Geerbt habe ich vor allem das Almenproblem, ich werde das hoffentlich lösen, bis die Almen ausgeapert sind. Also etwa bis April.

Als wenig mutig gilt ...

Moment einmal, ich fürcht’ mich vor so ziemlich gar nichts, außer vor dem Herrgott.

... gilt das Koalitionsabkommen, wollte ich sagen.

Ach so. Sonst hätte ich mich auf Franz Fischler berufen, der sagte: Wem der Herr ein Amt gibt, dem gibt er auch einen Verstand. Darauf hoffe ich. Den Koalitionspakt habe ich zwar nicht verhandelt, er ist aber eine sehr gute Grundlage.

Sie hätten einen neuen EU-Job antreten können, warum haben Sie sich für Wien entschieden?

Angenommen habe ich das Angebot, weil ich so viel von der Republik bekommen habe, und fand, dass es jetzt an der Zeit ist, dass ich auch etwas zurückgeben kann. Dafür bin ich bereit, ein Opfer zu bringen.

"Bin ein Grüner der ersten Stunde"
Amtsübergabe, Landwirtschaftsministerium, Landwirtschaftsminister, Nikolaus Berlakovich, Andrä Rupprechter
Sie haben ein Rückkehrrecht nach Brüssel?

Ja. Wenn ich ausscheide, werde ich sicher nicht an meinem Sessel kleben bleiben.

Was sagen Sie zur Kritik über Ihre Bestellung?

Ich kann damit umgehen, dass mir manche den Intellekt absprechen für das Amt. Da werde ich noch entsprechende Antworten geben.

Aus Alpbach gibt es die Geschichte, dass Sie zur späten Stunde auch einem Raufhandel nicht aus dem Weg gehen?

In Alpbach habe ich noch nie gerauft. Aber es stimmt, bei meinem Polterabend wurde ich in der Wildschönau (Nachbargemeinde seiner Heimat Brandenberg, Anm.) schon einmal konfrontiert, sagen wir mal so. Aber als Brandenberger habe ich weder vor den Alpbachern noch vor den Wildschönauern Angst. Und vor den Innsbruckern schon gar nicht.

Zur Person: Andrä Rupprechter
Bergbauern-Familie: Rupprechter (52) kommt aus einer Bergbauern-Familie aus Brandenberg in Tirol als elftes von 13 Kindern. Seine Vorfahren waren dort seit dem 15. Jahrhundert ansässig. Er ist in zweiter Ehe verheiratet und hat insgesamt vier Kinder.
Beamten-Karriere
: Rupprechter verhandelte das Agrarkapitel beim EU-Beitritt 1994 mit. Er wechselte 2008 vom Posten eines Sektionschefs nach Brüssel als Direktor für ländliche Entwicklung im EU-Rat, und war damit einer der höchsten EU-Beamten aus Österreich.

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