Anschober: "Bis zu 100.000 Dosen am Tag verimpfen"

Rudolf Anschober
Der Gesundheitsminister über den Impfplan, warum er Respekt vor der eigenen Macht hat – und wie die Grünen in der Regierung bisweilen zu kämpfen haben.

Das grüne Regierungsmitglied erklärt im KURIER-Interview, warum sich die Stimmung gedreht hat und was er gelernt hat.

KURIER: Herr Minister, im Februar vor einem Jahr haben Sie in einem KURIER-Interview über Covid-19 gesagt: „Die Influenza ist das größere Risiko.“ Das klingt aus heutiger Sicht nachgerade bizarr, oder?

Rudolf Anschober: Ich muss die Darstellung ein wenig korrigieren: Das war eine Beschreibung der damaligen Ist-Situation. Damals gab es bei der Influenza – so wie jedes Jahr – bis zu 200.000 Erkrankungsfälle und jährlich 1.000 Todesfälle. Zum Zeitpunkt des Interviews hatte Österreich keinen einzigen Covid-19-Fall. Zwei Wochen später war das anders. Leider. Bei der Grippe haben wir heute übrigens keinen einzigen nachgewiesenen Fall. Die Covid-Maßnahmen wirken also auch gegen die Grippe.

Die meisten Menschen beschäftigt die Frage "Wann werde ich geimpft?“ Wissen Sie, Herr Minister, wann Sie geimpft werden?

Nein. Ich warte darauf, dass meine Gruppe an der Reihe ist. Ich werde in Phase 3 dran sein, also gemeinsam mit der breiten Bevölkerung voraussichtlich ab April.

Wär’s nicht sinnvoll, zumindest einen Zeitrahmen zu nennen? So nach dem Motto: „Herr Maier, Sie kommen wahrscheinlich in der Kalenderwoche 20 an die Reihe?“

Das ist ja unser deklariertes Ziel. Aber, um das leisten zu können, braucht man eine gewisse Sicherheit, was die Lieferungen betrifft. Wir sind beim Tempo abhängig von Lieferterminen und -mengen.

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