- Beim ETAZ handelt es sich um eine Koordinationsplattform im Sinne einer gemeinsamen Dienststelle, an der Vertreter der zuständigen Behörden mitarbeiten, aber auch jene der Zivilgesellschaft. So sollen etwa Schulen, Psychologen, Sozialarbeiter, Sportvereine und die Wissenschaft eingebunden werden. Ziel ist die Bündelung der Fachkompetenzen aller relevanten Akteure zum Schutz der Bevölkerung.
- Die Aufgaben sind frühzeitiges Erkennen von sich radikalisierenden Personen sowie Deradikalisierung von Menschen mit extremistischer Gesinnung, die gewaltbereit bzw. gewaltverherrlichend sind, das Erkennen und Verhindern terroristischer Aktivitäten sowie das Begleiten von Extremisten in Ausstiegsprogrammen.
- Seitens der Behörden eingebunden werden sollen unter anderem Staatsanwaltschaft, Bundespolizei, Bundeskriminalamt, Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Heeres-Nachrichtenamt, Heeres-Abwehramt, Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl sowie Behörden der Extremismusprävention. Das soll eine effektivere Zusammenarbeit ermöglichen, ohne Schaffung neuer Schnittstellen und unter Wahrung des Trennungsgebots zwischen den Aufgaben der Polizei und der Nachrichtendienste.
- Das ETAZ soll eine Zentrale in Wien und Außenstellen in allen Bundesländern haben.
- Auf Landesebene sollen zusätzlich eingebunden sein: Die Landesämter für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE), die Landespolizeidirektionen und Stadtpolizeikommanden/Polizeiinspektionen, Bildungsdirektion und Schulen, Kinder- und Jugendhilfe, Jugendamt, gegebenenfalls Vertreter der Gemeinde/Bezirke, gegebenenfalls Vertreter von diversen Jugendorganisationen.
Die SPÖ ortet zudem Handlungsbedarf auf zwei weiteren Ebenen:
- Online-Plattformen: Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Radikalisierung von Jugendlichen und sollen innerstaatlich und auf europäischer Ebene stärker in die Pflicht genommen werden, extremistische Inhalte möglichst rasch zu entfernen.
- Ähnlich wie die Grünen fordert Babler ein Sicherheitsdienstleister-Gesetz, das klare Vorgaben hinsichtlich Ausbildung und regelmäßige Screenings von Security-Personal enthält. So soll verhindert werden, dass potenzielle Terroristen Zugang zu diesem sensiblen Bereich finden.
„Die ÖVP missbraucht das Thema Sicherheit nur für ihre parteipolitischen Spielchen“ sagt Babler. „Wir hingegen nehmen das Thema und die Sorgen der Menschen sehr ernst. Sozialdemokratische Sicherheitspolitik setzt grundsätzlich auf Prävention, scheut aber nicht das Eingreifen, wenn es nötig ist.“
Petritsch: "Wir brauchen endlich eine engere Vernetzung von Bund, Ländern, Städten, Bezirken und Gemeinden – denn gerade in den Kommunen passiert erfolgreiche Präventionsarbeit. Hier wird Sicherheit gestaltet, hier müssen wir unterstützen.“
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