Aiginger: "Grüner" Weg der Regierung richtig, aber auch Tempo wichtig

Karl Aiginger
Türkis-Grün legt Förderprogramm für das „Rausinvestieren“ aus der Krise vor. Die Zahl der Arbeitslosen soll um 100.000 sinken. Was ein Top-Experte sagt

Die Zahl der Infizierten sinkt, die Zahl der Toten sinkt. Immer mehr Menschen sind geimpft, die Impfstofflieferungen werden in den kommenden Wochen massiv steigen.

Und wirtschaftlich kann es eigentlich auch nur noch bergauf gehen.

Vor diesem Hintergrund hält die türkis-grüne Bundesregierung am Montag und Dienstag dieser Woche eine zweitägige Klausur ab.

Für Türkis-Grün, vor allem für den grünen Teil der Regierung, schlägt jetzt die Stunde. Die Gesundheitskrise ist am Abebben, jetzt kommt der wirtschaftliche Wiederaufbau. Und dieser bietet der Politik Gestaltungsspielraum. „Rausinvestieren“ lautet das Leitmotiv, Budgetkonsolidierung kommt später. Da sind der konservative Kanzler Sebastian Kurz und Werner Kogler, der Volkswirt an der Spitze der Grünen, einer Meinung.

Investitionsprämie aufgestockt

Zum Auftakt der Klausur gab die Regierung bekannt, dass sie die Investitionsprämie von derzeit drei auf fünf Milliarden Euro aufstocken wird. Betriebe, die in Klimaschutz, Digitalisierung oder Lifesciences investieren, bekommen 14 Prozent der Investitionssumme als Zuschuss. Für andere Investitionen gibt es sieben Prozent Zuschuss. Wer aber in fossile Energie investiert, bekommt gar nichts. Mit diesen Zuschüssen will die Regierung 55 Milliarden Euro an Investitionen auslösen.

Geld aus EU-Fond

600 Millionen der zwei Milliarden Prämie, die jetzt neu dazukommen, nimmt die Regierung aus den EU-Geldern, die Österreich im Rahmen des EU-Wiederaufbauprogramms (Recovery and Resilience Fund, RRF) zustehen.

Die restlichen rund drei Milliarden RRF-Mittel fließen zum Beispiel in die Digitalisierung der Schulen. Die RRF-Projekte will die Regierung kapitelweise vorstellen, weil sie sehr umfangreich seien. Publik sind die Leitlinien: 46 Prozent gehen in den Klimaschutz, 41 Prozent in die Digitalisierung.

Was ist die Expertenmeinung zu den bisher bekannten Regierungsplänen? Der KURIER fragte nach.

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