1. Mai: SPÖ-Chef Babler warnt vor "verrückter" Arbeitszeitverlängerung

SCHLUSSKUNDGEBUNG DES 1. MAI-AUFMARSCHES DER SPÖ WIEN: BABLER
SPÖ-Chef erstmals als Redner am Wiener Rathausplatz, Kickl und Haimbuchner am Urfahraner Jahrmarkt.

Die traditionelle Kundgebung der SPÖ am 1. Mai in Wien steht heuer im Zeichen der EU-Wahl. Das Motto des Aufmarsches lautet "Wir in Wien stehen für ein faires Europa".

1. Mai: SPÖ-Chef Babler warnt vor "verrückter" Arbeitszeitverlängerung

SPÖ-Chef Andreas Babler hat bei der Maikundgebung der SPÖ in Wien Vorschläge zu einer Arbeitszeitverlängerung harsch kritisiert. Dies sei eine „Verrücktheit“, befand er in seiner Rede. „Was kommt als nächstes, die Prügelstrafe wieder einführen?“ Damit gehe man zurück in ein anderes Jahrhundert. „Wir wollen aufbrechen in eine neue Zeit, wir beschäftigen uns nicht mit diesen Schwachsinnigkeiten“, sagte er. Nötig sei vielmehr eine Arbeitszeitverkürzung.

Babler wettert gegen 41-Stunden-Woche

Überlegungen zu einer Ausweitung der Regelarbeitszeit auf 41 Stunden waren zuletzt von der Industriellenvereinigung gekommen. Der SPÖ-Chef mutmaßte bei seinem erste Auftritt am 1. Mai in Wien, dass der Vorschlag aber auch Unterstützer in der Politik hat. ÖVP und FPÖ wollten den Fortschritt verhindern und alle Errungenschaften, die man aufgebaut habe, „beschneiden und abmontieren“, warnte Babler. 

Es gelte darum, aufzustehen und eine autoritäre Wende zu verhindern, es gelte Schwarz-Blau oder Blau-Schwarz keine Perspektive zu geben.
 

Man stehe wie ein Bollwerk zusammen, um die demokratischen Grundpfeiler zu verteidigen, versicherte er. Es gehe darum, das Land wieder aufzurichten und in eine bessere Zukunft aufzubrechen. Er werde sich etwa für Kinderrechte einsetzen, beteuerte der SPÖ-Chef - wobei er die Hoffnung ausdrückte, demnächst als Bundeskanzler zu amtieren: Er werde dies tun, „sobald ich endlich da drüben Verantwortung übernehmen kann auf dem Ballhausplatz“, hielt er fest.

Die Delegationen aus den Bezirken waren zuvor seit den frühen Morgenstunden in Richtung Rathausplatz marschiert. Auf der Ringstraße dominierte dank entsprechenden Outfits und Utensilien wie üblich die Farbe Rot. Es wurden Fahnen geschwenkt, Blasmusik und Trommeln sorgten für akustische Untermalung. Politische Forderungen gab es auf den Transparenten und Tafeln der Abordnungen zu lesen. Die traditionelle Kundgebung stand heuer offiziell im Zeichen der EU-Wahl. Das Motto des Aufmarsches lautet „Wir in Wien stehen für ein faires Europa“.

Im Vorjahr war das Event noch im Zeichen der Debatte um den Parteivorsitz gestanden. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, die einige Monate später von Babler abgelöst wurde, absolvierte damals ihren letzten Auftritt auf der Tribüne der Maikundgebung.

FPÖ im Linzer Bierzelt

Die FPÖ begeht den 1. Mai traditionell in Linz im Bierzelt. Die blauen Fans pilgern am Tag der Arbeit auf den "Urfix", den Urfahraner Frühjahrsmarkt. Auch heuer laden die Freiheitlichen wieder ins Festzelt zu Musik, Bier und vor allem deftigen Reden.

Die John Otti Band bestreitet ab 9.30 Uhr das Aufwärmprogramm, ab 10.30 Uhr treten dann Bundesparteichef Herbert Kickl, der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky ans Rednerpult.

Die Grünen planen eine Fotoaktion beim Donaukanal zum Thema "Unbezahlte Arbeit von Frauen am Tag der Arbeiterinnen". Mit dabei ist die Spitzenkandidatin für die Europawahl, Lena Schilling, sowie Thomas Waitz und Ines Vukajlović, die sich ebenfalls auf der Liste befinden. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler besucht zudem in der Früh die Arbeiterinnen und Arbeiter im ÖBB-Postbus-Expedit in Vösendorf.

Die Neos läuten am 1. Mai ihre "Europawochen" ein, die bis zum Wahlkampfauftakt am 11. Mai laufen. Bei der Auftaktveranstaltung beim Parlament mit EU-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter und anderen stehen thematisch die Rolle Europas als Job-Motor und die nächsten Schritte bei europaweiten Bildungs- und Ausbildungsprogrammen im Mittelpunkt.

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