Wie sich die EU Zugriff auf Oligarchen-Vermögen verschaffen will

Die 700 Millionen Euro teure Jacht Scheherazade soll Putin gehören. Sie wurde in Italien beschlagnahmt
Zehn Milliarden Euro wurden in Europa bereits konfisziert. Doch die beschlagnahmten Jachten, Villen und Luxusgüter zu veräußern, stellt die EU vor Hürden.

Luxusjachten, Villen, Privatflugzeuge, Gemälde, Bankkonten – seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine haben russische Oligarchen in der EU Vermögen im Wert von rund zehn Milliarden Euro verloren. Allein in Österreich wurden in den vergangenen drei Monaten Vermögenswerte in Höhe von 254 Millionen Euro gefunden.

Dieses Geld soll für den Wiederaufbau der zerstörten Ukraine verwendet werden, hofft EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen: „Wir sollten dafür jeden Stein umdrehen – wenn möglich auch russische Vermögenswerte, die wir eingefroren haben.“

Doch Vermögen der auf der Sanktionsliste der EU stehenden russischen Multimilliarde aufzuspüren und einzufrieren – das ist der vergleichsweise noch simple Teil.

Die Schiffe und Schlösser der Oligarchen einfach zu enteignen und verkaufen, ist unmöglich. „Das wäre ein Eingriff in die Grundrechte, der niemals durchginge“, schildert Europarechtsexperte Walter Obwexer dem KURIER.

Die EU-Kommission legte deshalb gestern einen Gesetzesvorschlag vor, wie eingefrorenes Vermögen trotzdem gesichert und dann in Richtung Ukraine umgelenkt werden könnte. So soll künftig EU-weit als schwere Straftat gelten, wer die europäischen Sanktionen gegen Russland unterläuft.

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