Wie schwer ist es, 30 Prozent der Erdfläche unter Schutz zu stellen?

FILE PHOTO: An aerial view shows a deforested plot of the Amazon rainforest in Manaus
Bei der Artenschutzkonferenz in Montreal bleiben nur mehr wenige Tage, für das große Ziel, das weltweite Artensterben massiv zu bremsen. Noch gibt es zahlreiche Hindernisse – Geld, Transparenz – und Brasilien.

Etwa 8,7 Millionen Arten von Lebewesen gibt es auf der Erde, Tiere und Pflanzen. Die Zahl ist nicht gesichert, weil noch immer Arten entdeckt werden. Gesichert ist viel mehr, dass wir seit einigen Jahrzehnten ein Massensterben beobachten. Wissenschaftler sprechen längst vom sechsten Massensterben, wobei das fünfte derartige Ereignis vor 66 Millionen Jahren ein Kometeneinschlag ausgelöst hat (Chicxulub-Krater in Mexiko). 75 Prozent der damals lebenden Arten wurden dabei ausgelöscht.

Laut dem im Mai 2019 publizierten Globalen Bericht des Weltbiodiversitätsrats der UN-Organisation IPBES sind heute eine Million Tier- und Pflanzenarten innerhalb der nächsten Jahrzehnte vom Aussterben bedroht, und der Grund ist der Mensch: der Verlust von Lebensraum, Veränderungen in der Landnutzung, Jagd und Wilderei, der Klimawandel, Umweltgifte sowie das Auftreten von Neobiota. Letztere sind Tiere und Pflanzen, die der Mensch in Regionen gebracht hat, wo sie zuvor nicht heimisch waren, und die sich dort extrem schnell ausbreiten und bestehende Arten verdrängen oder vernichten.

Seit über 30 Jahren wird darüber auch auf UN-Ebene gesprochen und über Gegenmaßnahmen verhandelt. Noch bis Montag tagt die 15. Welt-Umweltkonferenz im kanadischen Montreal, von der Konferenz wird nichts weniger erwartet als ein weltweites Abkommen ähnlich dem Pariser Klimaschutzabkommen.

Auf der Agenda stehen 22 Maßnahmen, die verhandelt werden. Die wichtigsten davon sind:Ein Abkommen, dass jeder Staat bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent seiner Landes- und Meeresfläche unter Schutz stellt. Eingriffe in die Natur sind dann nur mehr unter Auflagen möglich.

Ein Abkommen, das Länder daran finanziell beteiligt, wenn Heilpflanzen in ihrem Land gefunden werden, die kommerzielle Produkte ermöglichen (Digital Sequence Information).

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