„Musste dafür zum ersten Mal ins All fliegen“: Der US-Schauspieler berichtet von seiner tiefen Trauer, die er im Weltall erlebt hat, als er die Erde von oben sah
"Im vergangenen Jahr, mit neunzig Jahren, hatte ich eine lebensverändernde Erfahrung“, schreibt der einundneunzigjährige William Shatner, vielen bekannt als Captain James T. Kirk von der TV- und Filmserie Star Trek.
„Ich bin zum ersten Mal ins Weltall geflogen, nach Jahrzehnten, in denen ich einen Science-Fiction-Charakter gespielt habe, der das Universum erforscht. Ich dachte, ich würde eine tiefe Verbindung mit der Unermesslichkeit um uns herum erfahren, einen tiefen Ruf nach endloser Erforschung. Doch ich lag damit absolut falsch.“
Shatner hat deshalb einen Brief über die Aktivismus-Plattform Avaaz verfasst, die sich seit über einem Jahrzehnt Kampagnen auf globaler Ebene zu Themen wie Menschenrechte, Korruption, Armut, Krieg, aber auch Klimaschutz und Umweltschutz.
„Ich lag sowas von falsch“, schreibt Captain Kirk weiter: „Das stärkste Gefühl, das alle anderen bei weitem dominierte, war die tiefste Trauer, die ich je erlebt hatte. Ich verstand ganz klar, dass wir auf einer winzigen Oase des Lebens sind, umgeben von einer Unermesslichkeit des Todes. Ich sah keine unendlichen Möglichkeiten, Welten zu erkunden, Abenteuer zu erleben oder Lebewesen, mit denen ich mich verbinden konnte. Ich sah die tiefste Dunkelheit, die ich mir je hätte vorstellen können, die sich so stark von der einladenden Wärme unseres fürsorglichen Heimatplaneten abhob.“
Das Nelkengewächs ist in Österreich vom Aussterben bedroht, wie viele andere Pflanzenarten auch.
Shatner schreibt weiter, dass ihn diese Erkenntnis mit Traurigkeit erfüllte. Ihm sei klar geworden, dass wir Jahrzehnte, „wenn nicht Jahrhunderte, damit verbracht haben, wegzuschauen.“ Und dann gibt er zu: „Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, die Idee bekannt zu machen, dass der Weltraum die letzte Grenze ist. Aber ich musste ins All, um zu verstehen, dass die Erde unser einziges Zuhause ist und bleiben wird. Und dass wir es unerbittlich verwüsten und unbewohnbar machen.“ Seine Hoffnung ist, dass auch sein Aktivismus hilft, dass unsere Regierungen umdenken, und die Zerstörung beenden.
Shatners Apell ging auch an die derzeit im kanadischen Montreal tagende 15 Welt-Umweltschutzkonferenz, deren Ziel es ist, 30 Prozent aller Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen.
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