Wie Russland Europa aus Mali vertreibt

Wie Russland Europa aus Mali vertreibt
Mit dem Abzug des letzten französischen Soldaten aus Mali steht das europäische Engagement im Land auf der Kippe. Befeuert hat diese Entwicklung Moskau – mit Erfolg.

Vor neun Jahren galten sie großen Teilen der malischen Bevölkerung als Helden im Kampf gegen islamistische Milizen, vergangenen Montag verließen die letzten französischen Soldaten der Anti-Terror-Mission „Barkhane“ Mali. Gleichzeitig darf die deutsche Bundeswehr, die unter anderem an der UN-Mission MINUSMA beteiligt ist, keine Militärflugzeuge mehr für den Transport einsetzen, die „EU-Trainingsmission Mali“ (EUTM-Mali), an der auch Österreich beteiligt ist, wurde personell drastisch reduziert.

Ein Grund, warum die zahlreichen Missionen europäischer Institutionen – militärische wie zivile – entweder vorzeitig beendet wurden oder aber überdacht werden, ist der steigende Einfluss Russlands auf die malische Militärregierung. Mit verhältnismäßig geringem Aufwand schaffte es der Kreml, über Jahre aufgebaute europäische Initiativen zu zerstören oder zu destabilisieren. Als Werkzeug dafür dient die „hybride Kriegsführung“, die Lehrbücher nennen vier Phasen dieser Einsatzart: Voraussetzungen für Einfluss schaffen, diesen ausüben, später Destabilisierung und schließlich das Niederringen des Gegners. Auf Mali zugeschnitten hat Russland seine Ressourcen gezielt eingesetzt:

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