Abzug, Terror, Putsche: Was in Mali vor sich geht

Abzug, Terror, Putsche: Was in Mali vor sich geht
Terror, Klimawandel, Putsche, rasantes Bevölkerungswachstum mit dem die Wirtschaft nicht mithalten kann, viele Akteure von außen – das westafrikanische Land hat eine Vielzahl an Krisen zu bewältigen. Krisen, die sich aus seiner Geschichte heraus ergeben.

Als Frankreich vor knapp neun Jahren den Vormarsch dschihadistischer Rebellen auf die malische Hauptstadt Bamako stoppte, zeichnete sich bereits ab, dass dieser Einsatz länger dauern dürfte. Die ehemalige Kolonialmacht hat in der Sahelzone viel zu verlieren – so auch Europa. Aus diesem Grund ist die EU mit einer Vielzahl an Missionen in Mali im Einsatz – das dürfte sich jetzt ändern. Am Donnerstag kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron den Abzug Frankreichs aus dem Land an. Ein Blick auf die Herausforderungen im Sahel-Staat.

Terrorismus

Seit 2012, als Tuareg-Rebellen und islamistische Terrorgruppen den Aufstand probten, hat die malische Regierung keine effektive Kontrolle über den gesamten Staat. Der Norden des Landes, das eine Breite von Wien bis Ankara hat und mehr als dreimal so groß wie Deutschland ist, gilt als Failing State und droht zum Failed State zu werden. Dort haben Nomaden das Sagen, Schmuggler, denen die heutigen Grenzen egal sind.

Bereits jahrhundertelang betreiben sie ihre Routen, haben Gold, Elfenbein, Drogen und Waffen über Grenzen gebracht, die sie nicht anerkennen. Sie waren vor den Grenzen da. Bereits kurz nach der Unabhängigkeit Malis im Jahr 1960 war klar, dass sich die vielen Völker nicht in diesem gemeinsamen Staat integrieren lassen.  Nomadenvölker wie die Tuareg profitierten de facto gar nicht von dem neuen Staat, haben als Minderheit durch das westlich-demokratische Wahlrecht keine Chance auf politische Mitsprache.

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