Mit Stierkampf zum Wahlsieg

Mit Stierkampf zum Wahlsieg
Die konservative Regionalregierung von Madcrid hat den ersten Stierkampf seit 2019 genehmigt, um Wähler zu gewinnen.

Von Maren Häußermann, Madrid

Wie hypnotisiert blickt der Stier auf das blutrote Tuch. Der Matador tanzt mit ihm. Ganz nah am Körper, vor dem Bauch, dann hinter dem Rücken lässt er ihn an sich vorbeistürmen, die absolute Kontrolle des Menschen über das Tier. Schließlich blitzt der Degen in der rechten Hand des Mannes auf, ehe er im Nacken des Tiers verschwindet. Der Stier steht ruhig, schwankt leicht. Sein Mörder küsst ihn auf die Stirn, dann knicken die Beine der schwarzen Bestie ein. Jubel erfüllt die Arena. Mit weißen Tüchern fordert das Publikum die Ehrung.

Es ist der erste Stierkampf, den Madrid seit eineinhalb Jahren veranstaltet. Seit Beginn der Pandemie blieben den Spaniern die Spektakel versagt, und auch vielen Hauptstädtern hat das gefehlt: Am Sonntag zur kreisrunden Arena pilgern und mit den Freunden über die Stiere diskutieren und über die Toreros urteilen.

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