Die regionale Regierung greift hart durch. Viel härter als Deutschland, wie viele Touristen lobend anmerken.
Die Maskenpflicht gilt überall. Öffentliche Angestellte gehen von Lokal zu Lokal und klären über die Regeln auf. Abstand zwischen den Tischen, weniger Gäste. Die Polizei fährt durch die Straßen, wer um 17 Uhr noch nicht geschlossen hat, zahlt Strafe. In den Hotels sind die Pools und Spa-Bereiche geschlossen, in dasselbe Zimmer darf nur, wer auch zusammen lebt.
Vor dem Essen wird Fieber gemessen, das Buffet ist eine Einbahnstraße, von Desinfektionsmittel gesäumt. "Davon könnte man sich zu Hause ruhig eine Scheibe abschneiden", sagt Marco Drieling, der für einen Kurzurlaub mit einem Freund nach Mallorca gekommen ist.
Auf Motorrollern fahren die beiden über die Insel, neben den Radfahrern, welche den größten Teil der Urlauber ausmachen. Ansonsten sind es vor allem Paare, die in diesen Tagen auf der Mauer an der Strandpromenade sitzen, die Füße im Sand. Am Abend schauen sie sich den Sonnenuntergang an, trinken aus einem Plastikbecher Wein und reden, bevor sie um 22 Uhr im Hotelzimmer sein müssen. Dann ist der Ballermann wie ausgestorben.
Am Morgen versammeln sich die Gäste in luftiger Kleidung unter dem Schild mit der Aufschrift "Doctor Arzt". Testen für die Heimreise. Marina Deutschmann ist verwirrt. Sie weiß nicht, welchen Test sie braucht und wie lange das Ergebnis gültig ist. In der Mallorca Zeitung sucht sie nach Antworten. Antigentest reicht, 48 Stunden dürfen zwischen Test und Einreise liegen. Die Information geht an vielen vorbei. Auch noch am Dienstag, den 30. März, als die Testpflicht in Kraft tritt, erzählen viele etwas von PCR-Tests.
"Man muss damit rechnen, dass man einen sehr kurzen Urlaub für sehr viel Geld bekommt", sagt Marco. In seiner Pauschalreise ist die Corona-Versicherung inkludiert. Wer keine hat und positiv getestet wird, landet in einem Covid-Hotel. Deutsche Krankenkassen sagen, dass sie die Rechnungen dafür nicht bezahlen.
"Wir freuen uns, dass die Touristen kommen. Gleichzeitig fragen wir uns, warum sie herkommen dürfen, aber wir nicht nach Madrid können. Das ist doch nicht logisch", sagt Veronica Hernando. Deshalb überlegen schon manche, ob sie über Deutschland zur Schwester in die Nachbarprovinz reisen, verkleidet als Deutsche – mit Socken in Sandalen.
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