Weißer Terror gegen Afroamerikaner in Buffalo - Christchurch-Killer als Vorbild

Tatort im Supermarkt
Payton Gendron, der 18-jährige Attentäter von New York, sieht sich als Kämpfer gegen den "großen Austausch". Stichwortgeber für diese rechtsextreme Ideologie geraten jetzt unter Druck.

Die "Tops"-Supermarkt-Kette, die in US-Bundesstaaten New York, Vermont und Pennsylvania 150 Mal vertreten ist, trägt ausdrücklich das Prädikat "freundlich" im Namen. Am Samstagnachmittag machte die Filiale an der Jefferson Avenue im schwarzen Teil von Buffalo Bekanntschaft mit dem, was Bezirks-Sheriff John Garcia mit bebender Stimme "das reine Böse" nannte.

Payton Gendron, ein 18-jähriger, weißer Student der Ingenieurwissenschaft, erschoss dort bei einem offenbar minutiös vorbereiteten Massaker zehn Menschen und verletzte weitere drei. Elf Opfer sind Afro-Amerikaner. Viele Details deuten auf eine lupenreine Nachahmungstat hin.

Der aus dem dreieinhalb Autostunden südlich gelegenen Conklin bei New York City stammende Täter, der gemeinsam mit zwei Brüdern bei seinen Eltern gemeldet war, ist ausweislich eines von ihm im Internet verbreiteten 180-seitigen Pamphlets Faschist, Neonazi, Antisemit und Anhänger der Lehre von der "Vorherrschaft der Weißen" - white supremacy.

US-Behörden gehen von "Hassverbrechen" aus

FBI und Staatsanwaltschaft gehen von einem "Hassverbrechen" und "rassistisch motiviertem gewalttätigen Extremismus" aus. Prominente Politiker in Washington bis hin zu Präsident Joe Biden zeigten sich "entsetzt".

US-Medien zufolge ist Gendron bereits wenige Stunden nach der Tat wegen Mordes angeklagt worden. Gendron plädierte nach seiner Festnahme vor dem Haftrichter in der Stadt in der Nähe der Niagara-Fälle auf unschuldig. Ihm droht Haft bis ans Lebensende.

Kommentare