Die Islamisten, die Präsident Erdoğan unter Druck setzen

Anhängerinnen der Yeniden Refah Partei in Istanbul, am 24. März 2024.
Homophob, frauen- und israelfeindlich: Die islamistische Yeniden Refah Partei ist eine der Gewinnerinnen der türkischen Lokalwahlen. Sie setzt die Republik und Präsident Erdoğan unter Druck.

Bedrohliche Musik läuft im Hintergrund. Dazu verpixelte Bilder von Regenbogenfahnen, und dunkle Zwischenbilder von Kindern, die, das Kuscheltier an den Körper gedrückt, traurig aus dem Fenster blicken. Dann die US-Präsidenten Barack Obama, Joe Biden und – etwas fehl am Platz – Donald Trump. "Sie wollen die menschliche Natur und die Naturgesetze zerstören", sagt eine drohende Stimme im Hintergrund.

Mit derartigen Videos machte Fatih Erbakan in den vergangenen Wochen Wahlkampf: Homo- und Transsexualität "aus den USA importiert", und seine Partei, die islamistische Yeniden Refah Partisi (übersetzt "Neue Wohlfahrtspartei"), das einzige Bollwerk gegen diesen Wahn – so wird es suggeriert. "Wir werden keine perversen LGBT-Organisationen in unseren Städten zulassen!", schrieb Erbakan darunter.

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