Waffenlieferungen an die Ukraine: Warnung vor langem Konflikt

Waffenlieferungen an die Ukraine: Warnung vor langem Konflikt
Bis zu 20 Länder beliefern das Land mit Waffen. Wie das den Verlauf des Krieges beeinflusst, ist noch schwer einschätzbar.

Man könne es durchaus als „Paradigmenwechsel“ bezeichnen, bestätigt Oberst Markus Reisner im KURIER-Interview: Dass Deutschland Waffen an die Ukraine liefert, war bis vor Kurzem kaum vorstellbar. Und Deutschland steht nicht allein da: 15 bis 20 Länder, schätzen Experten, unterstützen die Ukraine mittlerweile aktiv mit Militärgerät. Dazu zählen etwa Polen, Litauen, Schweden oder die Niederlande.

Ein Großteil der Waffen, die derzeit in der Ukraine zum Einsatz kommen, sei schon vor Kriegsbeginn ins Land gebracht worden, erklärt Walter Feichtinger, Sicherheitsexperte vom Center für Strategische Analysen (CSA). Die Waffen über den Luft- oder Seeweg zu liefern, sei mittlerweile gar nicht mehr möglich oder zu riskant. Bleibt nur der Landweg: „Wir haben hier kein Großgerät wie Panzer, sondern kleine Systeme, die 16 bis 20 Kilo wiegen, in eine Kiste passen und per Lkw oder im Notfall sogar mit Autos transportiert werden können“, beschreibt Feichtinger.

Die meisten Übergaben fänden wohl entlang der Grenze zu Polen statt. Wie viele Waffen aktuell ins Land geliefert werden, sei schwer einzuschätzen: „In Kriegszeiten stirbt die Wahrheit zuerst“, sagt Feichtinger dazu.

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