Der zurückgezogen im ländlichen Wyoming lebende Milliardär spendete insgesamt 165 Millionen Dollar an Donald Trump und den gerade erst von seinen Ambitionen zurückgetretenen Robert F. Kennedy Jr. - und führt die Rangliste der größten Einzel-Geldgeber damit an. Was genau Mellon sich verspricht, weiß man nicht; er redet nicht gern mit den Medien.
Mit jeweils um die 70 Millionen Dollar haben der Hedgefonds-Manager Kenneth C. Griffin, das Tech-Unternehmer-Ehepaar Jeffrey S. und Janine Yass sowie die Versandunternehmer Richard und Elizabeth A. Uihlein Trump und die ihn tragenden Wahlkampf-Komitees alimentiert.
Die größten Demokraten-Spender: Bloomberg und LinkedIn-Gründer Reid Hoffman
An fünfter Stelle taucht mit Michael Bloomberg, der bisher über 45 Millionen Dollar ausgegeben hat, der erste große Demokraten-Spender auf. Der Medien-Tycoon wollte 2020 selber Präsident werden und verbriet für seine in den Sand gesetzte Kampagne rund eine Milliarde Dollar aus der eigenen Tasche.
Diesmal sponsert Bloomberg Kamala Harris und demokratische Kongress-Abgeordnete tatkräftig. Weitere insgesamt rund 80 Millionen Dollar für Harris kommen von dem LinkedIn-Gründer Reid Hoffman, dem Medien-Unternehmer Fred Eychaner sowie dem im Mai verstorbenen Hedgefonds-Manager James Simons und dessen Ehefrau Marilyn.
Sie alle haben dazu beigetragen, dass Harris binnen nicht einmal vier Wochen nach dem Kandidaturverzicht von Amtsinhaber Joe Biden die Rekordsumme von 540 Millionen Dollar einsammeln konnte.
Die meisten Spenden an Harris kommen von Frauen - und betragen weniger als 200 Dollar
Neben größeren Spenden von 20 Millionen Dollar durch die Pro-Abtreibungs-Organisation „Emily`s List” fällt auf, dass überwiegend Frauen mit kleinen Summen unter 200 Dollar die amtierende Vize-Präsidentin gefördert haben. Auf diese Weise kamen allein 200 Millionen Dollar zusammen.
In einem Netzwerk namens „Women for Harris" sind mittlerweile über eine Million Amerikanerinnen organisiert, die hinter der 59-Jährigen stehen. Nicht nur mit dem Portemonnaie. Die Zahl der Neu-Registrierungen in den Wählverzeichnissen ist bei Frauen, vor allem jungen Afro-Amerikanerinnen, im Vergleich zu 2020 um 180 Prozent gestiegen.
Das meiste Geld kommt aus dem Silicon Valley
Eine wichtige Rolle kommt im Finanz-Ringen dem traditionell den Demokraten zuneigenden Silicon Valley zu. Die Tech-Hochburg in Kalifornien sitzt auf einem Mount Everest von Geld.
Aus Frustration über den altersschwachen Joe Biden und dessen Bemühungen, das neue Wunderkind der Szene - Künstliche Intelligenz - regulativ an die Kette zu legen, sind traditionelle Demokraten-Helfer wie die Groß-Investoren Ben Horowitz und Marc Andreessen jüngst zu den Republikanern gewechselt.
Seit Kamala Harris auf den Plan getreten ist, sortiert sich die Szene neu. Die ehemalige Generalstaatsanwältin des bevölkerungsreichsten Bundesstaats hat langjährige Kontakte ins Valley, gilt als Tech-freundlich und hat mit weiblichen Großkalibern wie Sheryl Sandberg (Ex-Nr. 2 bei Facebook), Melinda Gates (Ex-Frau von Microsoft-Mitgründer Bill Gates) und Laurene Powell Jobs (Witwe von Apple-Genius Steve Jobs) enorm zahlungskräftige Unterstützerinnen hinter sich.
Der deutsche Investor Peter Thiel machte J. D. Vances Aufstieg erst möglich
Ein besonders anschauliches Beispiel für die gezielte Förderung eines Kandidaten ist eng mit dem in Deutschland geborenen, libertär-konservativen Investor Peter Thiel verbunden. Ohne ihn gäbe es heute keinen republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidaten J.D. Vance.
Thiel war es, der den Senatoren-Wahlkampf des bis dahin politisch völlig unbeschriebenen Konservativen in Ohio mit 15 Millionen Dollar pamperte. Thiel war es auch, der bei Trump ein gutes Wort für Vance einlegte, weil der Trump vor acht Jahren noch in Bausch und Bogen verdammt hatte.
Für Thiel ist Vance, der im Silicon Valley kurz als Risiko-Kapitalgeber unterwegs war, ein Investment in die Zukunft. Er hofft, dass ein Geistesverwandter an die Schalthebel der Macht geraten könnte.
Thiels ist auch in Europa bei aktuellen und ehemaligen konservativen Politikern bestens vernetzt, seit 2022 arbeitet auch Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz für Thiels Investmentfirma Thiel Capital.
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