USA: Rassismus "unendlich tief in Psyche des Landes verwurzelt“

California protest in wake of George Floyd death in Minneapolis
Renommierte Professorin über Ursachen und Auswirkungen von Gewalt an Schwarzen, die bis in die Sklavenzeit zurückreicht.

„Ich kann nicht atmen.“ Als Jalane Dawn Schmidt hörte, was George Floyd sagte, bevor er unter dem Knie von Officer Derek Chauvin das Bewusstsein und wenig später sein Leben verlor, drehte sich der Mutter zweier Töchter der Magen um. „Unfassbar, schon wieder?“, erinnert sich die 51-Jährige im Gespräch mit dem KURIER an ihre erste Reaktion. „Hatte nicht Eric Garner vor sechs Jahren original denn gleichen Satz gesagt?!“ Hatte er.

Im Juli 2014 kam der Afroamerikaner wegen illegalen Zigarettenverkaufs auf der Straße in New York mit dem Gesetz in Konflikt. Der weiße Polizist David Panteleo nahm ihn minutenlang in den Schwitzkasten. Garner schrie zigfach „I can’t breathe“. Und starb kurz darauf im Krankenhaus.

Zwischen Floyd und Garner liegen sechs Jahre und Dutzende Fälle aus dem Ruder gelaufener Polizeigewalt gegen Schwarze. Der Verdacht, dass es sich hier um ein systematisches Versagen handelt, dass sich Geschichte ständig wiederholt, ist in den USA längst zur Gewissheit geworden. Frau Schmidt weiß, warum.

Kommentare