FPÖ-Spott nach Biden-Rückzug: "Genießen Sie die Pension, Mr. President"

FPÖ-Spott nach Biden-Rückzug: "Genießen Sie die Pension, Mr. President"
Respekt, Dank, Trauer, Bewunderung aber auch Spott - die Reaktionen auf Joe Bidens Rückzug im Rennen ums Weiße Haus.

Wirklich überraschend kam der Rückzug Joe Bidens nicht – am Sonntag nahm sich der amtierende US-Präsident aus dem Rennen für das Weiße Haus. Die Reaktionen von Politikern weltweit waren großteils voller Respekt und Dankbarkeit, einige wenige Politiker – und auch Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk - schickten Biden hämische Grüße hinterher.

Deutschland Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf X, sein „Freund @POTUS Joe Biden hat viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt. Dank ihm ist die transatlantische Zusammenarbeit eng, die NATO stark, die USA ein guter und verlässlicher Partner für uns.“ Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdiene Anerkennung. Ähnlich Oppositionschef Friedrich Merz: „Seine heutige Entscheidung verdient größten Respekt“.

"Die Welt wurde dank Biden sicherer"

Polens neuer Premier Donald Tusk schrieb ebenso auf X, Biden habe schwierige Entscheidungen getroffen, "dank derer Polen, Amerika und die Welt sicherer und die Demokratie stärker geworden sind. Ich weiß, dass Sie von denselben Beweggründen angetrieben wurden, als Sie Ihre endgültige Entscheidung bekannt gaben. Wahrscheinlich die schwierigste." 

Israels Präsident Isaac Herzog dankte Biden für seine "Freundschaft und unerschütterliche Unterstützung für das israelische Volk" und bezeichnete ihn als "wahren Verbündeten des jüdischen Volkes". 

Der irische Außenminister Micheál Martin sagte, er habe die Nachricht "mit Trauer und Bewunderung" vernommen und nannte Biden einen "treuen Freund Irlands". Martin sagte, der Präsident habe "unschätzbare Unterstützung für Frieden und Wohlstand auf dieser Insel" geleistet und wünschte ihm alles Gute.

Tschechiens Regierungschef Petr Fiala schrieb: „Das ist zweifellos die Entscheidung eines Staatsmanns, der seinem Land jahrzehntelang gedient hat. Es ist ein verantwortungsvoller und persönlich sicher nicht leichter Schritt, der aber deshalb umso mehr Anerkennung verdient“, führte der liberalkonservative Politiker aus. Er drücke den USA die Daumen, dass aus der Wahl im November ein guter Präsident hervorgehe.

In Moskau wollte man die Lage nach Bidens Rückzug „genau beobachten“, wie Kremlsprecher Dmitrij Peskow sagte. Er erinnerte daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Biden als berechenbaren Kandidaten eingestuft habe, der für Russland vorzuziehen sei. Aber die Wahl sei „noch vier Monate entfernt, und das ist eine lange Zeit, in der sich viel ändern kann. Wir müssen geduldig sein und genau beobachten, was als Nächstes passiert.“

„Das war in DC allgemein bekannt“

Applaus, allerdings hämischer, kam vom italienischen Vizepremier und Chef von Italiens rechter Regierungspartei Lega, Matteo Salvini. „Biden, den der große Donald Trump als 'schlechtesten US-Präsidenten der Geschichte' bezeichnet hat, hat endlich seinen Rückzug aus dem Rennen um das Weiße Haus angekündigt“, so Salvini auf Facebook.

Auch Tech-Milliardär Elon Musk konnte seine Freude nicht zurückhalten. Er will allerdings sogar über den Rückzug Bescheid gewusst haben. „Ich habe letzte Woche gehört, dass er sich genau zu diesem Zeitpunkt zurückziehen würde. Das war in DC allgemein bekannt“, schrieb Musk auf X, das ihm gehört. Dort hat er auch seine Unterstützung für Donald Trump verkündet. „Die wirklichen Kräfte, die an der Macht sind, entledigen sich der alten Marionette zugunsten einer, die eine bessere Chance hat, die Öffentlichkeit zu täuschen. Sie fürchten Trump, weil er keine Marionette ist.“ 

Auch FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky spottete auf X: “Genießen Sie die Pension, Mr. President.“

„Einfach nur stolz“

Jill Biden kommentierte den Rückzug ihres Ehemannes mit einem Emoji. Die First Lady repostete über ihren privaten Account auf der Plattform X den entsprechenden Beitrag von US-Präsident Joe Biden mit zwei pinken Herzen. 

Die Enkeltochter von US-Präsident Biden, Naomi Biden, erklärte, sei „einfach nur stolz“ auf ihren Großvater. Er sei nicht nur der effektivste Präsident unserer Zeit gewesen - und werde es auch weiterhin sein, schrieb die 30-Jährige auf X. „Unsere Welt ist heute dank ihm in vielerlei Hinsicht besser.“ Er habe sich wahrscheinlich bereits als der effektivste und wirkungsvollste Staatsdiener in der Geschichte der USA etabliert. „An die Amerikaner, die ihm immer den Rücken gestärkt haben: Bleibt weiter hoffnungsvoll.“ Naomi Biden ist die Tochter von Bidens Sohn Hunter Biden.

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