Nach Diktatoren-Handbuch: Wie Trump die Gewalt schürt

Nach Diktatoren-Handbuch: Wie Trump die Gewalt schürt
Gewalttätige Proteste, paramilitärisch anmutende Polizeieinsätze und ein Präsident, der im Wahlkampf die „Strategie des Aufwiegelns“ verfolgt

Als die Fachzeitschrift Foreign Policy 2017 Militär-Experten und Historikern fragte, wie wahrscheinlich das Ausbrechen eines zweiten Bürgerkrieges in den USA sei, löste die Antwort Erstaunen und Beklemmung aus: 35 Prozent sagten, es bestehe angesichts der toxischen Spaltung im Zwei-Parteien-Staat das veritable Risiko, dass Amerikaner noch einmal wie zwischen 1861 und 1865 gegen Amerikaner zu Felde ziehen könnten. Damals starben 600.000 Soldaten und Zigtausende Zivilisten. 2018 bestätigte in einer großen Umfrage jeder dritte US-Bürger den alarmierenden Befund: Ja, es kann wieder passieren.

Seit Präsident Donald Trump nach de facto aufgegebener Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie die tiefen Spannungen zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe und Weltanschauung mit Blick auf den Urnengang am 3. November als Wahlkampfwaffe einsetzt und eine „Strategie des Aufwiegelns“ weißer Wähler verfolgt (Nachrichten-Agentur ap), ist die Sorge vor einer gewalttätigen Entladung noch größer geworden. Trump, so findet sich in vielen Medien-Analysen, sei im „Krieg gegen die eigene Bevölkerung“.

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