Das und wohl ein Hauch von Nostalgie haben die etwa 20,000 Strandhütten im Land zu teuren Objekten der Begierde gemacht. Sie dienen zum Umziehen, Aufbewahren von Strandzubehör und Schutz vor dem Wetter. Übernachten ist nur in manchen Regionen zu bestimmten Jahreszeiten erlaubt.
„Sie sind wie Goldstaub“, sagte Michelle, die sich seit Längerem erfolglos um den Kauf einer Strandhütte bemüht, dem Guardian. Vicky konnte vor vier Jahren eine in Essex erwerben und hat sie jetzt um mehr als das Vierfache, verkauft. „Bizarr“, sagte sie der Zeitung. In den Schatten stellt das eine Hütte in Norfolk, die um 107.000 Euro die Besitzer wechselte.
„Shepherd’s Huts“, also „Schäfer-Hütten“, weil Wanderschäfer früher in solchen schliefen, sind dieser Tage ebenfalls bei Heimaturlaubern beliebt. Prinz Charles schenkte einst Prinz George eine. Jetzt teilen Fans „glamourösen Campings“, genannt „Glamping“, Fotos solcher Hütten samt Landromantik in sozialen Medien.
Starke Nachfrage gibt es auch bei einfachen Wohnwagen und -mobilen, die in Großbritannien etwa 50 Millionen Nächtigungen pro Jahr verzeichnen. Der Caravan and Motorhome Club hat rund eine Million Mitglieder und berichtet von Zulauf, auch unter Millennials. Sein Fazit: Urlaub im rollenden Heim „ist beliebter denn je“.
Auch Mark, der mit seinem Sohn gerne auf Wanderurlaub fährt, stellt sich auf mehr Inlandsreisen ein. „Ich plane, einen Kleinbus zu kaufen, den man mit einem zu Sitzen aufklappbaren Bett in ein Wohnmobil umwandeln kann“, sagt er dem KURIER. „Damit können wir dann Teile des Landes, die wir noch nicht kennen, erkunden“.
Kein Wunder, dass sich britische Campingplätze auf eine gute Urlaubssaison freuen. Die Reservierungen liegen bis zu 500 Prozent über dem Vorjahr. „Es wird wohl unser stärkstes Jahr aller Zeiten“, meint eine Betreiberin in Cornwall.
Nicht alle Briten kommen beim Heimaturlaub auch zum Zug. Zur Hauptsaison sind viele populäre Destinationen längst ausgebucht. Abi wollte nach Italien; als das nicht ging, sollte eine Staycation her. „Wir waren zu langsam“, um eine gute und leistbare Option zu finden, erzählt sie dem KURIER. „Ich will nicht 1,000 Pfund für Urlaub in England ausgeben!“
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